Carlos Madrid

Von Stefan Rommel
Ancelottis dynamisches Duo auf der starken linken Seite: Marcelo (l.) und Cristiano Ronaldo
© getty

Real Madrid hat sich unter Carlo Ancelotti erstaunlich schnell von den Nachwehen der Ära Mourinho erholt. Der Italiener hat den Königlichen ein verändertes Spielsystem und einigen Spielern eine neue Position verordnet. Seitdem läuft Reals Maschine auf Hochtouren. Es gibt allerdings auch noch einige Schwachstellen. Und die könnten im Endspurt der Saison noch gefährlich werden für Real.

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Es gab eine Zeit, da schaffte es das große Real Madrid in der Champions League partout nicht mehr über die Runde der letzten 16 hinaus. Zwischen 2004 und 2011 flog der stolze Klub sechs Mal in Serie bereits in der ersten K.o.-Runde aus dem Wettbewerb.

Erst Jose Mourinho besiegte diesen einen Fluch - den anderen, seit nunmehr zwölf Jahren auf der Jagd nach La Decima immer wieder zu scheitern, konnte aber auch Mou nicht vertreiben.

In dieser Saison nehmen die Königlichen einen erneuten Anlauf, die Teilnahme am Viertelfinale dürfte nach dem 6:1-Sieg auf Schalke im Rückspiel (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) nur noch reine Formsache sein. Nach einem besonders abseits des Platzes wilden letzten Jahr mit Mourinho präsentiert sich Madrid in dieser Saison besten erholt.

Es hat ein paar Spiele gedauert, bis der neue Trainer Carlo Ancelotti seinem fulminanten Versprechen, mit den Königlichen wieder schöneren Offensivfußball zeigen zu wollen, auch gerecht werden konnte.

Überhaupt kamen Ancelottis Worte vor der Saison etwas überhöht daher. Real hatte in den letzten vier Spielzeiten jeweils über 100 Tore in der Liga erzielt (Schnitt: 107 pro Saison) bei einem Punkteschnitt von über 93 Zählern - derart fantastische Werte erlangt auch Real Madrid nicht mittels einer spröden Mauertaktik.

Der Start war holprig, aber seit dem Hinspiel beim FC Barcelona im Herbst (1:2 am 26. Oktober) ist Real Madrid bis heute unbesiegt. 30 Pflichtspiele sind seitdem vergangen, 25 davon hat Madrid gewonnen. Ancelottis Vorgänger Mourinho hat viel verbrannte Erde hinterlassen, die Chemie innerhalb der Mannschaft war längst nicht mehr die beste, wichtige Führungsspieler liefen nur noch auf halber Leistung.

Es hat einige Monate gedauert, bis der Italiener die ihm zur Verfügung stehenden Spieler in das offenbar praktikabelste System einfügen konnte, ohne dabei große Leistungs- oder Reibungsverluste in Kauf zu nehmen. Ancelotti hat dabei auf und abseits des Platzes grundlegende Veränderungen vorgenommen.

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Seite 3: Das Personal

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