"Wir sind Erster und wollen das bleiben. Und nebenbei geht es ja auch noch um ein paar Euro", formulierte Bayer-Sportchef Rudi Völler den klaren Auftrag an die Werkself für das Gruppenfinale am Dienstag beim portugiesischen Tabellenführer Benfica Lissabon (20.45 Uhr im LIVE-TICKER).
Dabei sind die eine Million Euro, die ein Sieg zusätzlich in die Kassen spülen würde, nach dem vorzeitigen Achtelfinaleinzug aus Bayer-Sicht zweitrangig. "In der vergangenen Saison sind alle Gruppenzweiten im Achtelfinale gescheitert. Das zeigt, wie wertvoll ein erster Platz sein kann, der mit einem eventuell leichteren Gegner im Achtelfinale und Heimrecht im zweiten Spiel verbunden ist. Wir haben jetzt noch einen Matchball, und den wollen wir mit aller Macht nutzen", betonte Geschäftsführer Michael Schade.
"Wir wollen alle Spaß und Freude haben, werden die Aufgabe aber mit dem nötigen Ernst angehen", sagte Trainer Roger Schmidt auf der Pressekonferenz am Montagabend.
In der portugiesischen Hauptstadt muss Bayer aber auf Vize-Kapitän Lars Bender verzichten, dem am Samstag in München bei der 0:1-Niederlage gegen Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München erneut eine Bauchmuskelblessur zu schaffen machte. Mit Blick auf das brisante Spitzenspiel am kommenden Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach verzichtete Bayer-Trainer Roger Schmidt auf den Nationalspieler. Für den 25-Jährigen wird voraussichtlich Kapitän Simon Rolfes (32) in der Startelf stehen, der am Wochenende überraschend seinen Rücktritt vom Profifußball zum Saisonende angekündigt hatte.
"Wir wollen den zweiten Matchball verwandeln"
Zuvor will Rolfes aber mit Bayer, das bereits am Sonntag von München aus nach Lissabon geflogen ist, noch einmal in der Königsklasse für Furore sorgen. "Wir wollen Gruppenerster bleiben und dann mal schauen, was kommt", sagte der 32-Jährige augenzwinkernd. Damit der letzte Betriebsausflug in diesem Jahr erfolgreich endet, muss Bayer aber im Gegensatz zur 0:1-Pleite gegen Monaco im vorletzten Gruppenspiel und der Niederlage bei den Bayern einen entscheidenden Hebel umlegen.
"Was wir in Lissabon anders machen müssen? Das Tor machen", sagte Ömer Toprak trocken und brachte es damit auf den Punkt.
Das weiß auch sein Coach, der allerdings durch die beiden 0:1-Niederlagen gegen Monaco gewarnt ist und sich auch nicht vom 3:1 im Hinspiel gegen das Gruppenschlusslicht aus Portugal, das seine letzten sechs Heimspiele bei nur zwei Gegentoren allesamt gewonnen hat, blenden lässt: "Wir wollen natürlich den zweiten Matchball verwandeln, aber im Fußball ist alles möglich."
Der Kader von Leverkusen im Überblick