Nachdem die Polizei eine halbe Stunde vor Mitternacht bei der Frage nach dem verdächtigen Gegenstand Entwarnung gegeben hatte, konnte der VfL Wolfsburg seinen ersten Achtelfinal-Einzug in der Champions League so richtig genießen. Ein Karton auf dem Parkplatz hatte für reichlich Aufregung nach Wolfsburgs 3:2 (2:1)-Sieg im letzten und entscheidenden Gruppenspiel gegen Manchester United mit Bastian Schweinsteiger gesorgt und die Heimreise vieler Fans verzögert.
Polizeisprecher Sven-Marco Claus nannte die Untersuchung des Gegenstandes durch Spezialisten eine "Vorsichtsmaßnahme". Gerade aktuell werde "mit solchen Dingen sehr vorsichtig" umgegangen. Die Spieler zeigten dafür Verständnis, auch wenn sie ebenfalls kurzzeitig in der VfL-Arena festsaßen. "Besser einmal zu viel kontrollieren als zu wenig", sagte Nationalspieler Julian Draxler.
Die Wolfsburger hatten in der Interview-Zone gute Laune, schließlich qualifizierten sie sich als Gruppenerster für die K.o.-Runde in der Königsklasse. "Das ist ein besonderer Momemt für uns. Heute wird gefeiert", sagte Doppeltorschütze Naldo (13. und 84.), der jedoch im Achtelfinal-Hinspiel gelbgesperrt zuschauen muss.
Schweinsteiger in der Kritik
Manchester wurde dagegen von PSV Eindhoven noch auf den dritten Platz verdrängt und muss nun im neuen Jahr in der "Trostrunde" Europa League antreten. Weltmeister Schweinsteiger, der bei seinem ersten Spiel im ManUnited-Trikot in Deutschland bis zu seiner Auswechslung in der 69. Minute blass blieb, flüchtete ohne ein Wort an die Presse in den Mannschaftsbus.
Dafür aber sprach Teammanager Louis van Gaal, der seinen früheren Musterschüler zu gemeinsamen Zeiten bei Bayern München erneut kritisierte. "Ich wechsle einen Spieler nicht einfach nur so aus", sagte der Niederländer: "Ich kann nicht sagen, dass er der Schweinsteiger aus meiner Zeit in München war." Schweinsteiger droht in der Liga wegen eines Ellenbogenschlags eine nachträgliche Sperre.
Draxler, der gemeinsam mit Schweinsteiger bei der Dopingprobe war, musste seinen Nationalmannschafts-Kollegen nicht aufbauen. "Ich glaube, Basti hat in seiner Karriere so viel erlebt, das steckt er gut weg", sagte der Vorlagengeber zum 2:1-Treffer von Vieirinha (29.).
Auf den Anzeigetafeln im Stadion war zunächst ein Hinweis zu lesen gewesen, in dem die Zuschauer gebeten wurden, ihre Plätze und die Arena nicht zu verlassen und Ruhe zu bewahren.
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