"Es gibt kaum eine schlechtere Situation, als acht Tage nachdem was uns passiert ist, wieder gemeinsam im Bus zu sitzen und es geht dann 17 Minuten lang nicht los", sagte Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz nach der 1:3-Niederlage im Stade Louis II.
"Das war ein etwas beklemmendes Gefühl und das hat man auf jeden Fall auch gemerkt. Wir hatten eigentlich das Gefühl, eine gute Stimmung zu haben. Eine Stunde und fünfzehn Minuten vor Spielbeginn hatten wir dann plötzlich alle denselben Gedanken, doch der drehte sich nicht um den Fußball. Das war keine schöne Situation", so Tuchel weiter.
Dortmunds Mannschaftsbus wurde ohne Nennung konkreter Gründe fast 20 Minuten lang am Hotel aufgehalten, der Anpfiff der Partie verzögerte sich letztlich um fünf Minuten. All dies sind keine Ewigkeiten, doch für die Spieler des BVB selbstverständlich eine unangenehme Situation.
"Würden lügen, wenn uns das nicht nervös gemacht"
"Wir würden lügen, wenn uns das nicht nervös gemacht hätte. Das spielt schon eine kleine Rolle, wenn man dort wieder steht und keiner sagt einem, was überhaupt los ist. Eine kurze Wasserstandsmeldung hätte sicherlich geholfen", erklärte Kapitän Marcel Schmelzer.
Keine der Spieler, die sich zu diesem Vorfall äußerten, wollten ihn als einen der Gründe für das Ausscheiden heranziehen. Dennoch habe es die Spieler aus dem Rhythmus gebracht, wie Marco Reus sagte.
"Bei den Spielern, die letzten Dienstag dabei waren, kam ein Unwohlsein auf, wenn man im Bus sitzt und nicht weiß, weshalb er nicht losfährt. Man wollte offenbar die Straße freimachen, dann standen wir aber trotzdem im Stau. Das hat alles keinen Sinn ergeben", gab Reus an.
Unglückliche Herangehensweise
Auch Torhüter Roman Bürki empfand es als unglücklich, nicht über den Grund für die verspätete Abreise zum Stade Louis II informiert worden zu sein: "Wir haben uns natürlich gefragt, warum wir nicht losfahren. Wir haben lange keine Antworten bekommen, bis es dann hieß, man würde den Weg freimachen."
Julian Weigl sprach davon, als Konsequenz daraus eine "kürzere Vorbereitungsphase in der Kabine" gehabt zu haben.
Bürki aber, der beim Sprengstoffanschlag neben dem verletzten Marc Bartra saß und zuletzt erklärte, derzeit Probleme beim Schlafen zu haben, ordnete den Vorfall anschließend wohltuend ein: "Wir haben in den letzten Tagen einiges wegstecken müssen - und das war schwieriger als eine verspätete Abfahrt."
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