Was war passiert? Nach einer Flanke von der linken Seite boxte der nach außen hechtende Liverpool-Keeper Loris Karius die Hereingabe nach vorne weg. Dort prallte die Kugel an das Knie von Karius' Mitspieler James Milner und wieder Richtung eigenes Tor, wo sich Sane im Zweikampf mit einem Reds-Verteidiger durchsetzte und zum vermeintlichen 2:0 für City in der 42. Minute einschob.
Referee Lahoz gab den Treffer auf Anraten seines Assistenten aber nicht. Vermutlich hatte Letzterer fälschlicherweise angenommen, der Ball sei nicht von Milner, sondern von dem direkt daneben stehenden und ebenfalls nach dem Ball stochernden Gabriel Jesus gekommen.
Wäre der letzte Ball von einem Mitspieler Sanes gekommen, wäre die Entscheidung korrekt gewesen, das Tor nicht zu geben.
Liverpools Milner spielt den Ball - also kein Abseits von Sane
Da der Ball aber von einem Liverpooler Spieler zu Sane kam, lag kein strafbares Abseits vor.
In diesem Fall ist es auch unerheblich, ob Milner den Ball absichtlich gespielt oder unkontrolliert zu Sane befördert hat, zumal der vorhergehende Ball ebenfalls von einem Liverpooler kam.
Der Regel zufolge handelt es sich bei der Konstellation "Verteidigender Spieler spielt den Ball zu angreifendem Spieler" nur dann um strafbares Abseits, wenn es sich um ein absichtliches Spielen des Balles handelt, das nicht einer Abwehraktion entspringt.