"Durch all die Intensität während des Spiels, das Adrenalin und die Enttäuschung nach dem Spiel, dachte keiner wirklich an eine Verletzung", wird Klopp auf der Homepage der Reds zitiert: "Nach vier Tagen rief mich Franz Beckenbauer an, der ein guter Freund von mir ist. Er kam von einem Doktor und sagte mir: 'Dein Torhüter hat eine Gehirnerschütterung.' Ich sagte: 'Was?'. Denn während des Spiels konnte ich die Szene von meiner Position aus nicht gut sehen. Ich sagte ihm: 'Okay, gib mir ein paar Minuten. Ich muss ein paar Dinge erledigen'."
Der Liverpool-Coach sah sich nach dem Anruf des Kaisers die Szenen von Karius mehrfach ganz genau an - und kam zu dem Schluss: "Wie konnten wir alle denken, dass der Junge, der keine Schwäche bis zu diesem Zeitpunkt gezeigt hatte, plötzlich diese schlimmen Fehler in so einem wichtigen Spiel macht und keiner denkt daran, dass es an dem Schlag liegen könnte? Das war für mich eine Erklärung. Also wollte ich das abklären lassen."
Klopp: "Karius? Wir starten bei null"
Klopp veranlasste daraufhin, dass Karius zu einem Gehirn-Spezialisten in Boston gebracht wurde. Das Ergebnis: Der Torhüter zeigte bei 26 von 30 Kriterien klare Symptome für eine Gehirnerschütterung.
"Wenn man Loris danach gefragt hat, dachte er selbst nicht dran, er nutzte es danach auch nicht als Ausrede. Wir nutzen es auch nicht als Ausrede, aber als Erklärung", sagte Klopp und stärkte seinem Keeper den Rücken: "Von daher ist von meiner Seite her alles in Ordnung. Wir denken nicht mehr darüber nach und starten bei null."