Die Debatte über Reformen und neue Formate im Fußball reißt nicht ab. Nach der jüngst angekündigten Einführung eines dritten europäischen Wettbewerbs zur Saison 2021/2022 intensiviert die Europäische Fußball-Union (UEFA) nun offenbar die Pläne über eine grundlegende Reform der Champions League.
Dies berichtet die Sport Bild. Demnach befinden sich UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und Andrea Agnelli, Chef von Europas Klub-Verband (ECA), derzeit in Gesprächen, die Königsklassen-Spiele von der Wochenmitte auf das Wochenende zu verlegen.
Doch damit nicht genug: Weitere Pläne sehen vor, auch die Gruppenzusammensetzung grundlegend zu verändern. Statt bisher acht Vierergruppen sollen nach Agnellis Vorstellung die Teams künftig demnach in vier Achtergruppen eingeteilt werden.
UEFA-Reform: Achter- statt Vierergruppen?
Durch beide Maßnahmen erhofft sich die UEFA bessere Erträge. Spiele am Samstag und Sonntag würden weitaus mehr Zuschauer vor den Fernseher locken als unter der Woche. Mit der Neustrukturierung der Gruppen würde zugleich eine Verlängerung der Gruppenphase einhergehen. Statt bisher nur sechs Vorrundenspielen würde dann insgesamt 14 Gruppenphasen-Spieltage stattfinden. Auch diese würde für die UEFA die Kasse noch mehr als bisher klingeln lassen.
Die Pläne beziehen sich auf die Zeit nach 2024. Laut Ceferin würden zwei Expertengruppen derzeit an einer Reform der Königsklasse arbeiten, eine Entscheidung könne vielleicht schon 2019 fallen.
Die Gedankenspiele der Verlegung auf das Wochenende sind an sich nicht neu. Bereits 2016 waren entsprechende Spekulationen aufgekommen. Damals hatte die UEFA entsprechende Berichte nicht dementiert, allerdings darauf verwiesen, dass es viel zu früh sei, um über derartige Veränderungen nachzudenken.
Champions-League-Reform: Mehr Wochenspiele für nationale Ligen
Sollte die Reform nun doch konkret werden, hätten die nationalen Ligen das Nachsehen, welche dann vermehrt unter der Woche spielen müssten. Auch eine Verkleinerung der Ligen stehe zur Debatte. "Wenn man sich für mehr internationalen Fußball entscheiden will, müsste das natürlich mit einer Reduzierung der Spiele in den heimischen Ligen einhergehen", sagte Agnelli,
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) lehnt laut Sport Bild den Plan ab. "Die nationalen Wettbewerbe unserer Mitglieder stehen im Zentrum des Profifußballs. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird es sein, den notwendigen Platz im Terminkalender zu sichern, damit unsere Ligen und ihre Klubs ihre eigenen nationalen Wettbewerbe weiterentwickeln können", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.