Es war die dritte Minute der Nachspielzeit im Viertelfinal-Rückspiel zwischen Manchester City und Tottenham Hotspur, als für Moussa Sissoko eine Welt zusammenbrach. Raheem Sterling hatte soeben nach feiner Vorarbeit von Sergio Aguero das 5:3 für die Citizens in der Nachspielzeit geschossen. Sissokos Traum vom Champions-League-Halbfinale schien ausgeträumt.
Also verließ der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler, der schon nach 40 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste, niedergeschlagen, "verärgert"und unverzüglich den Innenraum des Etihad Stadium und verzog sich in die Kabine. Dadurch bekam er nicht mit, dass Sterlings Treffer zum 5:3 nach Videobeweis aberkannt wurde.
"Ich war alleine, niemand hat mich begleitet, keine Fernsehbilder. Ich dachte, dass wir raus sind", gestand Sissoko der französischen Sporttageszeitung L'Equipe. Das sei ein paar Minuten so gewesen, bis ein Spurs-Mitarbeiter die Kabine betrat, um mit ihm zu jubeln und zu feiern.
Sissoko: "Unglaublicher emotionaler Schock"
"Unglaublich, wir haben es geschafft", soll er gesagt haben und Sissoko antwortete: "Was haben wir geschafft?" Dann löste sich die Situation auf, dass Citys Treffer wegen Agueros Abseitsstellung doch nicht gezählt hatte.
"Ich zog sofort ein T-Shirt an, vergaß meine Verletzung und rannte wieder nach draußen zu den anderen, um die Feier nicht zu verpassen. Es war ein unglaublicher emotionaler Schock", sagte Sissoko.
Im ersten Halbfinale der Spurs seit Erreichen der Vorschlussrunde im Eurpoapokal der Landesmesiter 1962 trifft Tottenham auf die Überraschungsmannschaft von Ajax Amsterdam. Die Niederländer warfen im Achtelfinale Real Madrid und im Viertelfinale Juventus Turin aus dem Wettbewerb.
Tottenham sollte daher gewarnt sein vor den Niederländern - ebenso wie Sissoko nun vor einem verfrühten Abgang in die Kabine.