"So wie er zuletzt gespielt hat, ist er für mich aktuell der beste Box-to-Box-Spieler der Welt", schrieb Rangnick in dem in der Donnerstagsausgabe erschienenen Gastbeitrag. Der FC Bayern sei im Finale gegen PSG am Sonntag (ab 20.45 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER) "Favorit und derzeit das Maß aller Dinge".
Schwächen "in der Endverteidigung in der eigenen Box" habe Rangnick zwar erkannt, aber das seien "eher Kleinigkeiten". Besonders hob der ehemalige Trainer und Sportdirektor von RB Leipzig die spielerische Entwicklung der Bayern unter dem in der Hinrunde für den entlassenen Niko Kovac zum Cheftrainer beförderten Hansi Flick hervor: "In den vergangenen 30 Jahren haben sie taktisch noch nie auf einem so hohen Niveau gespielt wie momentan unter Hansi Flick."
Doch auch die Leistung von Finalgegner PSG würdigte Rangnick, immerhin seien die Franzosen und die Bayern die Mannschaften gewesen, "die in Lissabon bisher am meisten überzeugt haben". Dass Paris ausgerechnet seinen Ex-Klub RB Leipzig im Halbfinale aus dem Turnier warf, habe nur indirekt etwas mit der finanziellen Kaufkraft der Franzosen aufgrund der Investitionen der katarischen Investorengruppe QSI zu tun gehabt.
"Ich bin niemand, der sagt, dass die Finanzen das alles Entscheidende sind", erklärte Rangnick: "Aber man muss sich trotzdem vor Augen halten, dass der gesamte Kader von Paris wahrscheinlich das Fünffache kostet wie der Kader von Leipzig."
Rangnick über Zukunft: Coach und Manager bei einem Klub
Der 62-Jährige war bis Juli "Head of Sport and Development Soccer" für Red Bull tätig, bat jedoch Ende des Monats um eine Auflösung des noch bis 2021 laufenden Vertrags.
Zuvor war ein Wechsel Rangnicks zum AC Mailand gescheitert, nachdem die Rossoneri nach starken Leistungen der Mannschaft im Anschluss an den Corona-Restart der Serie A doch mit Trainer Stefano Pioli verlängerten. Die Verhandlungen mit Milan liefen schon seit "Ende Oktober" des vergangenen Jahres, wie Rangnick im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport am Donnerstag verriet.
Wie seine Zukunft nun aussehen werde, hänge "vom Projekt" ab, sagte er. Ein klares Bild für seine Rolle bei einem Verein hat er dennoch im Kopf: "In den letzten 36 Jahren war ich immer dann erfolgreicher, wenn ich mehr war als nur Techniker, wenn ich "Train-ager" war, Coach und Manager sein konnte."