"Ich bin aufgestanden, hab mir ein paar Kommentare durchgelesen. Ging ja mehr ums Interview als ums Spiel", sagte Kroos in einem vorab veröffentlichten Ausschnitt aus dem Podcast, der am Sonntagabend im Bernabeu-Stadion in Madrid vor 60.000 Real-Fans aufgenommen worden war.
Er habe sich in dem Moment geärgert, gab Kroos zu: "Wir hatten zwei, drei Druckphasen zu überstehen. Aber das habe ich auch gesagt: Das ist doch normal. Was erwartest du? Dass wir Liverpool 90 Minuten dominieren? Du musst sie halt schlagen, das haben wir gemacht."
Kaben hatte Kroos mehrfach auf die Überlegenheit der Reds im Spielverlauf (23:3 Torschüsse) angesprochen, was dem Weltmeister von 2014 sauer aufstieß. "Du hattest jetzt 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen. Und jetzt stellst du mir zwei solche Scheiß-Fragen. Das finde ich Wahnsinn", schimpfte er und ließ Kaben auf dem Rasen stehen.
In seinem Podcast erklärte Kroos, dass die Frage zum Spielverlauf in seinen Augen später hätte kommen sollen: "Du kannst ja im Laufe des Interviews dann nochmal fragen: Wie hast du das Spiel an sich gesehen? Da hätte ich nicht gesagt: Boah, wir haben die an die Wand gespielt von der 1. bis zur 90. [Minute]. Ich bin der erste, der sagt: Insgesamt ausgeglichen, wahrscheinlich sogar ein paar mehr Chancen Liverpool. Aber wir haben es halt gewonnen, wie die letzten K.o.-Runden auch."
Kaben hätte auf diese Weise "seine Antwort schon bekommen. Aber direkt so dieses: 'Ich will hören, dass ihr unverdient gewonnen habt.' Das ist mir scheißegal im Finale! Das musst du gewinnen, das Finale." Die komplette Podcast-Folge wird am Dienstagabend (23.59 Uhr) veröffentlicht.
Der ZDF-Reporter hatte in einem Interview mit dem Spiegel seinerseits Kritik an Kroos' Vorgehen geübt: "Mit meinen Kollegen und Kolleginnen sind wir ganz deutlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich als Spieler so nicht benehmen sollte. Da hätte ich mich als Journalist schon schwer danebenbenehmen müssen, damit der Interviewgast einfach geht."
Der 54-Jährige gab allerdings zu: "Die Frage kann ich besser formulieren. Ganz klar."