Alexander Zorniger gibt Toni Kroos recht: "In Deutschland bist und bleibst du gescheitert"

Von Tim Ursinus
Der ehemalige Bundesligatrainer Alexander Zorniger hat Verständis für das viel diskutierte Interview von Toni Kroos nach dem Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool gezeigt.
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Der ehemalige Bundesligatrainer Alexander Zorniger hat Verständis für das viel diskutierte Interview von Toni Kroos nach dem Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool geäußert.

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"Die Art und Weise, wie Toni Kroos in dem Interview reagiert hat, war für mich total nachvollziehbar, weil ich schon sechs Jahre im Ausland bin", sagte der einstige Trainer des VfB Stuttgart bei Sport1.

Kroos hatte nach dem CL-Triumph mit Real ein Interview mit dem ZDF abgebrochen, weil der Reporter für sein Befinden zu viele negative Fragen gestellt hatte. Das sei typisch deutsch, kritisierte der ehemalige Nationalspieler.

"Es tut einfach gut, wenn man von außen auf Deutschland draufguckt", sagte Zorniger, für den das Interview bezeichnend für die Berichterstattung in Deutschland ist. Dafür zog er einen Vergleich zum amerikanischen Sport: "Dirk Nowitzki hat vor zig Jahren mal gesagt, das Scheitern gehöre in den USA zum Sport dazu. In Deutschland bist und bleibst du gescheitert."

Dass ehemalige Bundesliga-Trainer wie Lucien Favre, der Borussia Mönchengladbach kürzlich eine Absage erteilt hatte, und Roger Schmidt nicht in die Bundesliga zurückkehren, sei ebenso nachvollziehbar. "Wir haben das Kroos-Thema, dann kann sich Lucien Favre nicht mehr vorstellen, hier zu arbeiten. Roger Schmidt bleibt im Ausland (Benfica Lissabon; Anm. d. Red.), für mich einer der drei besten Trainer, die wir haben", erklärte Zorniger.

Durch sein Engagement im Ausland sei er selbst viel gelassener geworden. "Es sei denn, du wirst zu sehr provoziert", fügte Zorniger an, der derzeit in Zypern arbeitet.

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