Spieler und Verantwortliche von PSG und des FC Barcelona haben nach dem Viertelfinalhinspiel der Champions League im Parc des Princes (2:3) den spanischen TV-Sender Movistar boykottiert und diesem keine Interviews gegeben.
Grund für die Verweigerung war ein Kommentar, den Experte Germán Burgos, langjähriger Assistent von Diego Simeone bei Atlético Madrid, vor dem Spiel bei Movistar gemacht hatte. Burgos sagte über Barcelonas Supertalent Lamine Yamal (16): "Wenn es bei ihm mit dem Fußball nicht klappt, kann er immer noch an der Ampel arbeiten."
Die Aussage wurde von den Klubs als rassistisch und stereotyp bewertet. Mit Menschen, die "an der Ampel arbeiten" sind Leute gemeint, die an einer Kreuzung wartende Autofahrer um Geld anbetteln. Der Begriff ist in Spanien negativ besetzt.
Rassismus im Fußball ist aktuell in Spanien ein großes Thema. Immer wieder kommt es zu Vorfällen damit. So wurde Real Madrids Vinícius Júnior mehrfach angefeindet und zuletzt ereigneten sich während eines Drittligaspiels sogar Handgreiflichkeiten und ein Spielabbruch deswegen.
Movistar-Reporter Ricardo Sierra sagte nach dem Spiel: "Ich verstehe, dass viele von Ihnen Reaktionen von Barcelonas Spielern hören möchten. Aber die UEFA, PSG und Barça haben uns davon in Kenntnis gesetzt, dass sie nicht mit uns sprechen werden, weil sie sauer wegen eines Kommentars sind, der während der Vorberichterstattung im Studio abgegeben wurde."