Die Portugiesen siegten im Hinspiel im heimischen Estadio do Dragao vor 50.000 Zuschauern mit 2:1 (1:1). Die kuriosen Tore für Porto erzielten unter tätiger Mithilfe von Arsenals Ersatzkeeper Lukasz Fabianski Varela (10.) und Falcao (51.).
Sol Campbell gelang in der 17. Minute der zwischenzeitliche Ausgleich für die Gunners.
Bedenklich aus Sicht der Engländer: Noch nie konnte Arsenal nach einer Hinspiel-Niederlage in der Champions League noch die nächste Runde erreichen. Porto dagegen kam immer weiter, wenn es das Hinspiel für sich entscheiden konnte.
So diskutierten die mySPOX-User während des Spiels!
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Porto im Vergleich zum Ligaspiel in Leixores mit zwei Änderungen: Belluschi und Lopes sitzen auf der Bank, dafür beginnen Pereira links in der Viererkette und Hulk im Sturm.
Die Gunners gleich mit fünf Neuen in der Startelf. Fabianski an Stelle des am Finger verletzten Almunia in der Kiste. Gaillas, Song und Arschawin nicht im Kader, Eboue nur auf der Bank. Dafür beginnen Campbell, Sagna, Rosicky, und Denilson.
4.: Schwache Abwehr der Gunners. Dann hat Hulk am rechten Strafraumeck per Direktabnahme die Chance, doch der Ball streicht ganz knapp am langen Pfosten vorbei.
10., 1:0, Varela: Varela vernascht Clichy, als wäre der gar nicht da. Scharfe Hereingabe, die er aber aufs Tor zieht. Fabianski ist unten und drückt die Kugel selbst über die Linie. Krasser Torwartfehler!
17., 1:1, Campbell: Ecke von Fabregas von links, wird am kurzen Pfosten per Kopf verlängert. Hinten lauert Rosicky, der die Kugel vor das Tor köpft. Dort muss Campell nur noch den Schädel hinhalten netzt aus nächster Nähe ein.
21.: Rosicky mit dem rechten Außenrist aus 16 Metern. Helton fliegt und faustet den Ball aus dem linken Eck.
Halbzeit-Fazit: Unheimlich flottes Spiel beider Mannschaften mit Chancen auf beiden Seiten.
51., 2:1, Falcao: Der Ball rollt auf Fabianski zu. Campell hat aber den Fuß nochmal dran und spielt zum Keeper zurück. Der nimmt die Kugel in die Hand. Logische Folge ist ein indirekter Freistoß im Strafraum. Den führen die Portugiesen blitzschnell aus und Falcao schiebt die Kugel am verdutzten Keeper vorbei in die Maschen.
59.: Hulk macht Campbell frisch und zieht von halblinks ab. Fabianski ist da und hält sicher.
62.: Mereiles-Hammer aus 20 Metern. Fabianski ist wieder im linken Eck und begräbt den Ball unter sich.
Fazit: Sehr unterhaltsames Spiel. Arsenal spielerisch besser, aber ohne die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Arsenal verteilte Geschenke, die Gastgeber nahmen dankend an.
Der Star des Spiels: Hulk. So ganz unglaublich war seine Leistung gar nicht, aber immerhin sorgte er 81 Minuten lang für enorm viel Durcheinander in der Gunners-Abwehr. Der wuchtige Brasilianer zeigte die komplette Palette seines Könnens, mal filigran, mal mit Gewalt. War auch ein emsiger Ballschlepper im Mittelfeld und deckte den unsicheren Fabianski bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung mit sechs Torschüssen ein.
Die Gurke des Spiels: Lukasz Fabianski. Was hat sich der Pole beim 1:0 gedacht? Geschenkt im Vergleich zum zweiten Treffer der Portugiesen. Er hätte den Ball auf die Tribüne knallen können, nahm ihn aber ohne Not auf. Das Ding dann aber dem Gegner vor die Füße zu werfen und damit die schnelle Ausführung überhaupt erst zu ermöglichen, war so tölpelhaft, dass es fast schon an Vorsatz grenzte.
Die Pfeife des Spiels: Martin Hansson aus Schweden hatte ein herzhaftes Spiel zu leiten, machte dies aber trotz vieler schwer zu entscheidender Szenen ganz gut. Beim 2:1 ließ er den Freistoß völlig korrekt schnell ausführen, der Ball ist schließlich immer generell freigegeben. Einzig die Elfmetersituation mit Rosicky unmittelbar davor war diskussionswürdig.
Die Lehren des Spiels: Der FC Porto wurde seinem Ruf als äußerst unangenehmer Gegner einmal mehr gerecht. Die Portugiesen zeigten gegen das spielerisch reifere Arsenal Leidenschaft, Entschlossenheit und auch eine gehörige Portion Bauernschläue.
Porto konterte zielstrebig und ohne Schnörkel und setzte so immer wieder empfindliche Nadelstiche. Die Gunners ihrerseits hörten den Schuss aber offenbar nicht und lernten nicht aus den vielen gefährlichen Situationen schon in der ersten Halbzeit.
Dass eine taktisch so gewiefte Mannschaft wie Arsenal im Prinzip so leicht zu überrumpeln ist, war schon bemerkenswert. Gepaart mit individuellen Fehlern wie bei einer Schülermannschaft reicht dies in der K.o.-Runde der Champions League einfach nicht zu einem (Teil-)Erfolg.
Also blieb Arsenal auch im fünften Auftritt in Portugal ohne Sieg und kassierte die vierte Pleite.
Eine nette Geschichte aus Sicht der Gunners ist immerhin Sol Campbells triumphale Rückkehr auf die Champions-League-Bühne. Vor fast vier Jahren spielte der 35-Jährige zuletzt in der Königsklasse, damals bei Arsenals 1:2 im Finale 2006 gegen Barca.
Damals traf Campbell zum einzigen Tor der Gunners - jetzt meldete er sich wieder mit einem Treffer zurück. Das Auswärtstor als Trostpflaster für die Gäste.
FC Porto - FC Arsenal