Wesley Sneijder schießt Inter ins Halbfinale

Von Fatih Demireli
Der beste Spieler war auch der Matchwinner: Wesley Sneijder (l.) bejubelt sein 1:0
© Getty

Inter Mailand ist erwartungsgemäß ins Halbfinale der Champions League eingezogen. Nach dem 1:0 im Hinspiel gegen ZSKA Moskau setzte sich der italienische Meister auch im Luschniki-Stadion mit dem gleichen Ergebnis durch. Mann des Abends war Torschütze Wesley Sneijder (7.).

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Der Niederländer traf bereits nach sieben Minuten per Freistoß für die Italiener.

Moskau spielte vor allem in der ersten Halbzeit engagiert nach vorne, doch es fehlten die Chancen. Nach der Gelb-Roten-Karte für den eingewechselten Chidi Odiah (49.) hatte ZSKA nicht mehr viel entgegenzusetzen.

Für Inter ist es die erste Halbfinal-Teilnahme in der Champions League seit der Saison 2002/2003, als die Nerrazzurri im Semifinale am Lokalrivalen AC Maland scheiterten.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Moskau-Trainer Sluzki muss den gesperrten Krasic ersetzen. Dafür rückt Dsgoew in die Startelf. Für den verletzten Aldonin darf Gonzalez ran.

Bei Inter gab es ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Snejder, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte. Der Niederländer kann aber spielen und rückt für Balotelli, der beim 3:0 gegen Bologna in der Startelf stand, in die Mannschaft.

1.: Necid legt mit dem Rücken zum Tor auf Honda ab. Der zieht aus 25 Metern direkt ab. Zwei Meter am rechten Pfosten vorbei.

7., 0:1, Sneijder: Der Holländer zieht den Ball mit Vollspann unter der Mauer durch. Der Schuss ist hart geschossen, geht aber zentral aufs Tor. Akinfejew ist überrascht, versucht es mit einer Fußabwehr, lenkt den Ball aber nur unter die Latte. Torwart-Fehler!

23.: Der eingewechselte Odiah mit dem langen Ball in die Spitze auf Necid. Der löst sich von Samuel, nimmt die Kugel mit dem rechten Außenrist runter und zieht aus 18 Metern ab. Hauchdünn am linken Pfosten vorbei.

45.: Odiah zieht von rechts nach innen und hämmert aus 30 Metern mit links drauf. Julio Cesar lenkt den Ball mit den Fingerspitzen zur Ecke.

Halbzeit-Fazit: ZSKA ist zwar bemüht, aber die Durchschlagskraft im Angriff fehlt.

49.: Aus für Odiah, der erst in der 14. Minute eingewechselt wurde: Der Nigerianer senst Eto'o an der Außenlinie um und holt sich seine zweite Gelbe ab. Richtig dämliches Foul.

57.: Semberas mit der Flanke von rechts. Dsagoew versucht den Fallrückzieher, säbelt aber am Ball vorbei und die Kugel landet bei Gonzalez. Der zieht vom linken Sechzehnereck ab. Cesar pariert sicher.

70.: Doppelchance für Inter. Zuerst hämmert Sneijder aus 25 Metern drauf. Akinfejew boxt den Ball weg. Dann nagelt Stankovic das Ding aus 24 Metern Richtung rechtes Eck. Akinfejew fliegt und klärt zur Ecke.

Fazit: Inter zieht verdient ins Halbfinale ein. ZSKA fehlte in beiden Spielen die Klasse, um die Italiener ernsthaft zu gefährden.

Der Star des Spiels: Wesley Sneijder. Muntaris Tritt im Abschlusstraining hätte fast den Einsatz Sneijders verhindert, doch der Niederländer biss auf die Zähne und lenkte das Inter-Spiel besonders in der ersten Hälfte nach Belieben. Sein frühes Tor machte die Aufgabe für die Mailänder in Moskau natürlich um einiges einfacher.

Die Gurke des Spiels: Chidi Odiah. Nach dem frühen Rückstand wurde der Nigerianer schon nach 14 Minuten für Wassili Beresuzki eingewechselt. Ein Wechsel mit Folgen: Odiah belebte das Spiel der Gastgeber, aber zwei Aktionen machten den guten Eindruck zur Makulatur. In der 38. Minute sah er nach einem unnötigen Foul gegen Sneijder weit weg vom Gefahrenbereich seine erste Gelbe Karte. Dumm auch die Aktion, die zur Gelb-Roten Karte in der 49. Minute führte. Bei Moskau ging danach nichts mehr.

Die Pfeife des Spiels: Stephane Lannoy aus Frankreich blieb angenehm unauffällig und war ein sehr souveräner Leiter in einem leicht zu leitenden Spiel. Die Gelb-Rote Karte gegen Odiah war genauso richtig wie alle anderen Verwarnungen.

Die Lehren des Spiels: Wie schon im Achtelfinale gegen den FC Chelsea benötigte Inter kein Fußball-Spektakel, um in die nächste Runde einzuziehen. Die größte Druckphase der Moskauer beeinduckte Inter wenig.

Die Mourinho-Elf ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und hatte nach der Pause leichtes Spiel, weil ZSKA vor allem nach der Hinausstellung von Odiah Ideen und Kraft ausgingen.

Moskaus erste Viertelfinal-Teilnahme in der Champions League kann trotz des Ausscheidens positiv bewertet werden. ZSKA suchte das Heil in der Offensive, ließ sich von den großen Namen nicht beeindrucken, aber Inter war am Ende mindestens eine Nummer zu groß.

ZSKA Moskau - Inter Mailand: Daten und Fakten