Vor 40.000 Zuschauern im Stadion Parken in Kopenhagen erzielte Anelka in der 17. und 54. Minute die Tore für die Engländer.
Für Kopenhagen, das als erste dänische Mannschaft überhaupt die K.o.-Runde der Königsklasse erreicht hatte, dürfte das Rückspiel an der Stamford Bridge das Ende in Europa bedeuten.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Die Gastgeber wie erwartet im 4-4-2, mit Santin und N'Doye vorne drin. Vingaard nur auf der Bank.
Chelsea auch mit dem Besten, was der Kader hergibt. Torres stürmt und gibt damit sein CL-Debüt für die Blues. Ramires beginnt im Mittelfeld, Obi Mikel hockt draußen.17., 0:1, Anelka: Übler Fehlpass von Gronkjaer im Mittelfeld. Anelka geht mit Tempo auf die Innenverteidigung zu, zieht aus 15 Metern ab. Antonssons Grätsche geht ins Leere, Keeper Wiland sieht beim zentral platzierten Flachschuss auch nicht gut aus.
22.: Konter Chelsea. Torres dringt von links in den Strafraum ein, geht an M. Jorgensen vorbei. Schuss aus sechs Metern, aber Wiland verkürzt gut den Winkel und hält.
32.: Anelka geht spielend über links an zwei Gegnern vorbei und dringt in den 16er ein. Dem Abschluss aus zehn Metern fehlt dann der Dampf. Eine dankbare Einladung für Wiland.
54., 0:2, Anelka: Lampard mit einem wunderbaren Pass aus der Drehung genau in den Fuß von Anelka. Der schaut einmal und bringt das Leder schnörkellos aus zwölf Metern neben dem linken Pfosten unter.
59.: Torres wird im rechten Strafraum von Lampard bedient und narrt zwei Gegner mit einem schnellen Haken. Beim ansatzlosen Abschluss aus zehn Metern bekommt Wiland gerade noch die linke Hand dran.
Fazit: Völlig verdienter Sieg für Chelsea gegen ein Kopenhagen, das seine Unbekümmertheit irgendwo in der Winterpause verloren zu haben scheint.
Der Star des Spiels: Nicolas Anelka versinnbildlichte die Schnelligkeits- und Reifeunterschiede beider Mannschaften. Der Franzose war mit seinen wuchtigen Antritten eine Nummer zu groß für die Kopenhagener Verteidigung. Derzeit hat der Franzose im Gerangel um die Offensivpositionen gegenüber Torres und Didier Drogba deutlich die Nase vorn.
Der Flop des Spiels: Auf Dame N'Doye waren viele in einem Spiel auf diesem Niveau gespannt. Aber der Senegalese enttäuschte doch arg. Fiel lange nur durch zwei plumpe Schwalben auf, hatte dann in der 76. Minute seinen einzigen (harmlosen) Torschuss. Ansonsten bekam er gegen den bissigen Terry keine Schnitte.
Der Schiedsrichter: Björn Kuipers aus den Niederlanden hatte mit der fairen Partie kaum Probleme. Lediglich bei ein paar Abseitsentscheidungen unglücklich. Bei der Verteilung der persönlichen Strafen aber zu hart: Fünf Gelbe Karte sind in so einem harmlosen Spiel definitiv zu viel. Zumal alle Verwarnungen zumindest diskussionswürdig waren.
Analyse: Das grundsätzliche Spielmuster war relativ schnell klar: Kopenhagen überließ den Gästen größtenteils den Ball und betrieb stattdessen lieber ein laufintensives Defensivspiel mit viel Verschieben, um dann und wann auch mal selbst schnell den Weg in die Offensive zu suchen.
Ein schlimmer Fehlpass in der Vorwärtsbewegung von Gronkjaer warf das Konzept aber früh aus der Bahn. Chelsea stand von da an noch höher, spielte noch zielstrebiger nach vorne, rückte mit seinen Mittelfeldspielern nach - und sofort wurde es brenzlig für die Gastgeber.
Im sicheren Gefühl, alles fest im Griff zu haben, ließen die Blues im Torabschluss ein bisschen die nötigen Konsequenz vermissen. Ansonsten wäre die Partie schon früher entschieden gewesen. Nach dem Wechsel kam Kopenhagen etwas frecher aus der Kabine, Anelkas 0:2 zog den Dänen aber ganz schnell den Zahn.
Bis zum Schlusspfiff verwalteten die Gäste die Partie souverän nach Hause und stehen damit schon fast sicher im Viertelfinale.
Kopenhagen war die fehlende Spielpraxis - die Dänen befinden sich seit Mitte Dezember in der Winterpause - deutlich anzumerken. Dazu konnten sie anders als in der Gruppenphase das Tempo des Gegners nicht mitgehen.
Dass sie in der Schlussphase noch ein wenig mitspielen durften, war lediglich der Gnade der Londoner geschuldet.
Kopenhagen - Chelsea: Daten zum Spiel