Großer Schritt für Barca Richtung Halbfinale

Von Thomas Gaber / Florian Bogner
Dani Alves (l.) erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für Barcelona gegen Schachtjor Donezk
© Getty

Der FC Barcelona steht mit eineinhalb Beinen im Halbfinale der Champions League. Im ersten Viertelfinale schlug der Titelträger von 2006 und 2009 Schachtjor Donezk mit 5:1 (2:0) und blieb im 23. Pflichtspiel in Folge im heimischen Camp Nou ungeschlagen.

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Vor 86.518 Zuschauern erzielten Andres Iniesta (2.), Dani Alves (34.), Gerard Pique (53.), Seydou Keita (60.) und Xavi (86.) die Tore für Barca. Für Donezk traf Jaroslaw Rakyzkj zwischenzeitlich zum 1:3 (60.).

Barcelona feierte den neunten Heimsieg in der Champions League in Folge - Vereinsrekord. Das Rückspiel wird am kommenden Dienstag in Donezk ausgetragen. Iniesta und Ravzan Rat fehlen dann nach der dritten Verwarnung gelbgeperrt.

Durch die hohen Hinspielsiege von Barca und Real Madrid (4:0 gegen Tottenham) wird ein Clasico-Duell auch in der Champions League immer wahrscheinlicher. Am 16. April stehen sich beide Mannschaften in der Liga gegenüber, vier Tage später im Finale der Copa del Rey.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Barca wieder mit dem gegen Villarreal geschonten Messi und Xavi (Gelb-Sperre in der Liga) in der Startelf. Pedro ist nach überstandener Verletzung wieder im Kader. Busquets verteidigt innen neben Pique für den nach wie vor am Knie verletzten Puyol.

Donezk muss auf Ex-Barca-Spieler Tschyhrynskij (Knöchel) und Moreno (Knie) verzichten. Fernandinho sitzt nach seinem Beinbruch zum ersten Mal in dieser CL-Saison auf der Bank, Eduardo hat es trotz Knöchelverletzung ebenfalls in den Kader geschafft.

2., 1:0, Iniesta: Adriano links am Ball, auf Messi. Der spielt in den Strafraum. Srna legt unglücklich für Iniesta vor. Der läuft einfach bis zum Fünfer durch und schiebt ihn links unten ein.

6.: Willian links per Übersteiger an Alves vorbei und dann kommt der van Persie: Gewaltschuss aufs kurze Eck - Valdes quer in der Luft und mit den Fingerspitzen dran.

12.: Costa legt Adriano den Ball ins Zentrum, Busquets und Pique stehen zu weit auseinander. Adriano nimmt den Ball und spitzelt ihn frei vor Valdes mit rechts weit links am Tor vorbei.

34., 2:0, Alves: Bogenlampe Iniesta aus dem recnten Halbfeld vors Tor. Alves läuft von rechts ein, Pjatow wartet bis der Ball bei ihm ist, Alves geht dazwischen, am Keeper vorbei und schiebt ins leere Tor.

53., 3:0, Pique: Xavi zieht einen von Pjatow verursachten Eckball flach an den Elfmeterpunkt. Pique löst sich von Ischtschenko und zieht mit rechts ab. Rakyzkyj fälscht ab - drin.

60., 3:1, Rakyzkyj: Srna bringt einen Freistoß von halblinks vors Tor. Rakyzkyj springt mit dem Schienbein in den Ball - der passt genau ins lange Eck.

61., 4:1, Keita: Im Gegenzug zieht Messi gegenspielerlos das Tempo an und legt quer auf Keita. Der nagelt den Ball aus 15 Metern mit links ins linke Dreieck.

82.: Rat geht von links in den Strafraum, legt quer. Aus spitzem Winkel kommt rechts Luiz Adriano angerauscht, schießt den Ball aber gegen den linken Innenpfosten.

86., 5:1, Xavi: Alves wackelt Rat im Sechzehner aus und spielt in die Mitte zu Xavi. Der drückt den Ball aus sieben Metern ins Tor.

Fazit: Barca war nicht brillant, aber für einen klaren Sieg gegen naiv verteidigende Ukrainer reichte es allemal.

Der Star des Spiels: Andres Iniesta. Der Weltmeister begann in Barcas 4-3-3 auf links, ließ sich aber wieder fallen und verteilte die Bälle aus dem Zentrum. Iniesta war in der Offensive deutlicher aktiver als Xavi, besorgte die frühe Führung und bereitete das 2:0 vor.

Der Flop des Spiels: Andrij Pyatow. Ein Champions-League-Viertelfinalist sollte einen vernünftigen Torhüter haben, vor allem wenn man im Camp Nou antritt. Was Pyatow vor allem beim zweiten Gegentor anbot, spottet jeder Beschreibung. Ein unsicherer Torhüter, der sich offenbar nicht vom Niveau der ukrainischen Liga auf die Königsklasse umstellen konnte. In der Champions League fallen einem die Bälle nicht in die Arme.

Der Schiedsrichter: Craig Thompson. Der Schotte leitete ein faires Spiel recht souverän, ließ Donezk bisweilen aber zu viel durchgehen. Rakyzkyj hätte für sein rüdes Einsteigen gegen Villa verwarnt werden müssen (44.), es gab jedoch nicht mal Freistoß. In der zweiten Halbzeit saßen dann die Gelben Karten etwas locker.

Analyse: Bereits nach 98 Sekunden versetzte Barca Donezk den ersten Faustschlag. Die Gäste erholten sich jedoch erstaunlich schnell. Drei Mal tauchte Schachtjor in der Anfangsviertelstunde vor dem Barca-Tor auf, die guten Chancen wurden aber vor allem von Adriano kläglich vergeben.

Donezk lebt von der Offensive, in der Defensive machten die Ukrainer erschreckend viele Schnitzer. Innenverteidiger Ischtschenko erwischte wie Pjatow einen gebrauchten Tag.

Barca hatte zwar die gewohnt hohen Ballbesitzzeiten, leistete sich aber einige Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Die Innenverteidiger Pique und Busquets hatten klare Geschwindigkeitsnachteile gegen das schnelle brasilianische Viereck der Gäste.

In der Offensive war Messi zunächst Alleinunterhalter, Iniesta wurde im Laufe der Zeit immer stärker. Alves wurde auf rechts in viele Angriffe miteingebunden, während Xavi auffällig unauffällig war. Gegenspieler Hübschman stand Xavi permanent auf den Füßen.

Barcelona hatten einen spielerisch guten, aber in der Defensive schwachen Gegner größtenteils im Griff. Donezk hat Qualität, die Besten in Europa sind aber doch eine Nummer zu groß.

Barcelona - Donezk: Daten zum Spiel