ManUnited dank Rooney vor Halbfinal-Einzug

Von Stefan Rommel / Marcus Erberich
Wayne Rooney schoss das entscheidende 1:0 für Manchester United gegen den FC Chelsea
© Getty

Manchester United hat sich eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Champions-League-Halbfinals geschaffen. Die Red Devils siegten im Viertelfinal-Hinspiel an der Stamford Bridge dank eines Treffers von Wayne Rooney gegen den FC Chelsea mit 1:0 (1:0).

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Vor 37.915 Zuschauern fiel das Tor des Abends bereits in der 24. Minute.

In ihrem 100. Champions-League-Spiel waren die Blues über weite Strecken die dominierende Elf, blieben vor dem Tor aber zu harmlos.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Chelsea sitzt Anelka draußen, dafür beginnt Torres. Schirkow wieder für Malouda im linken Mittelfeld. Lampard feiert seinen 500. Einsatz für die Blues.

United ohne Scholes, Berbatow und Nani. Dafür aber mit Giggs, Valencia und Hernandez von Beginn an. Giggs dabei überraschend nicht auf dem Flügel, sondern neben Carrick in der Zentrale im Mittelfeld. Ferdinand neben Vidic in der Innenverteidigung.

19.: Ballverlust United im Mittelfeld. Lampard auf Ramires, der sofort auf Drogba. Satter Schuss aus 15 Metern, halbrechte Position. Van der Sar mit einer Faust.

24., 0:1, Rooney: Geniale Spielverlagerung von Carrick auf Giggs. Bosingwa verschätzt sich und Giggs geht mit Tempo an die Grundlinie. Rückpass an den Elfer. Rooney ist da und trifft den rechten Innenpfosten. Von da geht der Ball ins Tor.

45.: Drogba flankt mit Schnitt von links zur Mitte. Torres verpasst, der Ball kullert an den rechten Pfosten. Lampards Nachschuss kratzt Evra von der Linie.

57.: Lampard flankt von links an den ersten Pfosten. Drogba mit dem Rücken zum Tor, Fallrückzieher - knapp rechts am Tor vorbei.

67.: Konter United. Nani flankt an den Fünfer, Hernandez ist einschussbereit - aber Cech fingert den Ball im letzten Moment noch weg.

75.: Flanke Bosingwa von rechts an den Fünfer. Torres mit dem Kopfball als Bogenlampe. Van der Sar macht sich lang und kratzt den Ball gerade noch so raus.

90.+2: Laufduell Evra gegen Ramires. Der ist schneller am Ball, Evra rasiert ihn im Sechzehner weg. Klarer Elfer - Undiano lässt weiterspielen.

Fazit: United gewinnt am Ende etwas glücklich. Chelsea war bemüht, der letzte Tick Entschlossenheit fehlte aber in den entscheidenden Aktionen.

Der Star des Spiels: Wayne Rooney verkörperte den Unterschied beider Teams am besten. Er war unheimlich beweglich, lauffreudig, holte sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte und verteidigte teilweise bis zur eigenen Torauslinie mit. Dazu kaum vom Ball zu trennen. Als Krönung noch das entscheidende Tor.

Der Flop des Spiels: Ashley Cole war im gesamten Spiel quasi nicht zu sehen. Cole tat sehr wenig nach vorne, Vordermann Schirkow - und später Malouda - erhielten kaum Unterstützung von Cole. Von einem Spieler seiner Klasse muss in so einem Spiel einfach mehr kommen. Auch eher enttäuschend: Fernando Torres, der sich unheimlich schlecht bewegte und mit zwei Schwalben unangenehm auffiel - immerhin aber zwei gute Chancen hatte.

Der Schiedsrichter: Alberto Undiano wurde vor dem Spiel skeptisch beäugt, der Spanier gilt als sehr kleinlicher Schiedsrichter. Aber Undiano machte seine Sache gut, erlaubte sich keine Fehler - bis zur Nachspielzeit und Evras klarem Foul an Ramires. Torres kurz darauf Gelb wegen einer Schwalbe und nicht Elfmeter zu geben, war dagegen korrekt.

Analyse: Sehr verhaltener Beginn von beiden Mannschaften. Chelsea dabei mit deutlich mehr Ballbesitz. Aber den Blues war schon zu diesem frühen Zeitpunkt die fehlende Dynamik anzumerken. United schaute sich das harmlose Treiben eine Weile an und wurde dann selbst etwas offensiver.

Dazu verschob sich die Mannschaft einige Meter nach vorne und machte gegen teilweise unsichere Gastgeber schon jenseits der Mittellinie Druck gegen den Ball.

Chelsea bewegte sich schlecht, rückte bei eigenem Angriff unzureichend nach und war damit im Mittelfeld auf verlorenem Posten. Einzig die rechte Seite mit dem oft marschierenden Bosingwa sorgte ab und an für etwas Gefahr.

Trotz der sehr guten Chance für Lampard mit dem Pausenpfiff wurden die Blues mit vereinzelten Pfiffen in die Kabine verabschiedet. Chelsea kam aggressiver aus der Halbzeit, blieb aber im Passspiel weiter zu ungenau und berechenbar, weil fast jeder Angriff auf Drogba ausgerichtet war.

In der Schlussphase wurde Chelsea etwas zwingender, die letzte Entschlossenheit vor dem Tor fehlte aber. United stellte seine Offensivbemühungen irgendwann völlig ein, igelte sich hinten ein und verwaltete das Ergebnis über die Zeit.

Chelsea - ManUnited: Daten zum Spiel

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