Vor 23.600 Zuschauern im Züricher Letzigrund stellte Bayern-Stürmer Mario Gomez die Weichen schon früh auf Sieg (7.). Die Bayern verwalteten anschließend den Vorsprung und brachten das Zu-Null über die Zeit.
Durch die Qualifikation zur Gruppenphase kann der FCB mit Mehreinnahmen von mindestens 20 Millionen Euro planen. 1998/1999 hatten die Münchner schon einmal die Qualifikation für die Königsklasse in Anspruch nehmen müssen. Damals startete der FCB nach dem Weiterkommen gegen FK Obilic Belgrad (4:0/1:1) bis ins Finale durch.
Das Endspiel findet diese Saison am 19. Mai 2012 in der Münchner Allianz Arena statt.
Reaktionen:
Bastian Schweinsteiger (Bayern München): "Wir haben wieder zu Null gespielt, was sehr wichtig ist. Wir waren in der ersten Halbzeit nicht so konzentriert, in der zweiten Halbzeit haben wir aber sehr viele Torchancen gehabt."
Mario Gomez (Bayern München): "Das Tor war wunderschön herausgespielt. Für mich war es dann nicht mehr ganz so schwer, den Ball im Tor unterzubringen. Wir wollten ein schnelles Tor, damit wir Ruhe haben. Danach haben wir es zu Ende gespielt, wie man es zu Ende spielen muss."
Franck Ribery (Bayern München): "Wir haben das gut gemacht, das war wichtig und gibt uns Vertrauen. Wir sind noch nicht bei hundert Prozent, aber wir sind weiter."
Christian Nerlinger (Sportdirektor Bayern München): "Das Ergebnis ist absolut zufriedenstellend. Wir haben und qualifiziert, das war keine Selbstverständlichkeit. Uns fällt ein Stein vom Herzen, weil der FC Bayern in die Champions League gehört. Man hat den Druck schon gespürt. Wir haben einen großen Zwischenschritt getan."
Urs Fischer (Trainer FC Zürich): "Das Gegentor kam zum falschen Zeitpunkt. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber nach dem 0:1 war das Spiel schon fast gelaufen. Bayern muss man immer was zutrauen, der Weg kann weit führen - das Finale ist ja in München."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Der FCZ mit zwei Änderungen im Vergleich zum Hinspiel: Für den gelbrotgesperrten Beda und Raphael Koch spielen dessen jüngerer Bruder Philippe Koch und Buff. Barmettler rückt in die Innenverteidigung zurück.
Bei den Münchner führt Heynckes sein Rotationsprinzip fort: Rafinha und Tymoschtschuk sitzen draußen, Robben wird wegen Rückenproblemen und einer Schambeinentzündung geschont. Für die drei spielen Boateng, Luiz Gustavo und Kroos.
5.: Rodriguez bringt den Ball an den Sechzehner. Chermiti zieht ab, knapp links am Winkel vorbei.
7., 0:1, Gomez: Kroos spielt rechts stark in den Lauf von Müller, der gibt in die Mitte auf den startenden Gomez. Sein trockener Schuss aus 14 Metern passt unten links.
24.: Rodriguez zieht einen Freistoß von rechts mit links aufs Tor, Neuer pariert mit dem rechten Unterarm.
38.: Ein Djuric-Freistoß von links fällt am Fünfer runter. Kurze Verwirrung, Boateng klärt dann resolut.
42.: Perfekte Lahm-Flanke von links an den Fünfer. Müller nimmt den Ball mit der Brust runter, statt direkt zu köpfen - Teixeira klärt.
45.: Konter FCB. Kroos links in den Strafraum auf Gomez. Der lässt Barmettler aussteigen, Leoni hält seinen Schuss bärenstark. Nach der Ecke kommt Gomez frei zum Kopfball, köpft aber drüber.
46.: Gomez bleibt in der Kabine (Oberschenkelverhärtung), Petersen kommt zu seinem Europapokal-Debüt.
55.: Mehmedi setzt sich gegen Badstuber durch und schließt aus 18 Metern ab - deutlich links vorbei.
59.: Boateng tritt an und legt am Sechzehner auf Petersen. Dessen Direktschuss geht drüber.
76.: Petersen setzt sich gegen Barmettler durch, Leoni verhindert das 2:0.
Fazit: Ein Sieg ohne Glanz für den FC Bayern, der damit seine Pflicht erfüllte. Zürich zog sich achtbar aus der Affäre, war über 180 Minuten aber eine Nummer zu klein. Torschüsse diesmal: 9:17.
Der Star des Spiels: Holger Badstuber. Rotation hin oder her: Den Nationalspieler hat es bisher noch nicht getroffen. Spielt er weiter so couragiert, muss Heynckes daran auch gar nichts ändern. Badstuber verlor kaum einen Zweikampf, bügelte ein ums andere Mal für seine Mitspieler aus und konnte auch im Antritt mit den quirligen FCZ-Stürmern mithalten. Zudem spielte Badstuber nur einen einzigen Fehlpass. Ebenfalls stark: FCZ-Keeper Leoni.
Der Flop des Spiels: Heinz Barmettler. Der 24-Jährige musste Abwehrchef Beda ersetzen, gab aber mehrfach eine unglückliche Figur ab. Gomez und Petersen spielten Barmettler einige Male aus, der zudem gröbere Probleme im Stellungsspiel hatte und insgesamt die Mehrzahl seiner Zweikämpfe verlor. Auch schwach: der mutlose Kroos.
Der Schiedsrichter: Laurent Duhamel (Frankreich). Unaufgeregte und sichere Leitung eines fairen Spiels. Duhamel pfiff ab und an etwas kleinlich, blieb aber konsequent bei einer Linie. Gröbere Fehler waren ihm nicht nachzuweisen.
Analyse: Nach Bayerns frühem Führungstor geriet die Partie schnell zu einem besseren Trainingskick. Zürich hatte anfangs mehr Ballbesitz, der FCB lauerte kräftesparend auf weitere Konter. Das Angriffsspiel der Gastgeber war jedoch wenig durchdacht. So hatte die FCB-Defensive bei den zaghaften Versuchen des FCZ meist leichtes Spiel.
Gefährlich wurde es eigentlich nur, wenn Rodriguez und Koch auf außen mit nach vorne schoben, sowie nach Standards. Dafür waren die Zürcher Außen dann hinten anfällig, wenn Bayern schnell umschaltete - wie beim 0:1, als Rodriguez nicht mehr hinter Müller her kam.
Nach 20 Minuten tat Bayern eigentlich nur noch das Nötigste. Zürich hielt sich bis zur Pause zurück und baute nur zwischen der 45. und 60. Minute sowas ähnliches wie Druck auf das Bayern-Tor auf. Neuer wurde jedoch kaum gefordert.
Während Boateng rechts hinten eine ordentliche Partie machte und Luiz Gustavo im Mittelfeld gewohnt sicher stand, konnte der etwas zögerlich agierende Kroos seine Chance auf der Zehn erneut nicht nutzen. Ist Robben fit, wird Kroos so wieder zum Bankangestellten.
Petersen hingegen zeigte bei seinem Debüt in der zweiten Halbzeit in Ansätzen, dass er Gomez im Notfall ersetzen könnte, sollte dieser mit seiner Oberschenkelverletzung am Wochenende in Kaiserslautern ausfallen.
FC Zürich - Bayern München: Daten zum Spiel