Vor 34.187 Zuschauern in der Arena Lwiw dominierten die Münchner zwar die Partie, schafften es aber nicht, die aggressiven Gastgeber zu knacken. Xabi Alonso flog in seinem 100. Spiel in der Königsklasse nach 65 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz.
Am 11. März gastiert Donezk zum Rückspiel in der Allianz Arena.
Die Reaktionen:
Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Wir haben lange in Unterzahl gespielt, das ist natürlich sehr schwierig. Wir haben das Spiel zwar kontrolliert, haben aber wenige Tormöglichkeiten rausgespielt. Wir müssen jetzt das Rückspiel gewinnen und werden das auch schaffen mit unseren Leuten."
Matthias Sammer (Sportvorstand Bayern München): "Wir haben die Konter heute gut kontrolliert, ich kann mich an keinen Chance von Schachtjor erinnern. Nichtsdestotrotz sieht man, dass wir zu unserer Bestform noch ein bisschen Luft nach oben haben. Das ist auch die Message für die nächsten Tage. Wir müssen eine Schippe drauflegen, ohne dabei die Nerven zu verlieren. Heute war nicht schlecht, aber das ist noch nicht Bayern München und da müssen wir wieder hin. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Mircea Lucescu muss im ersten Spiel nach der Winterpause auf Superstar Bernard verzichten und schickt seine Truppe im 4-4-1-1 aufs Feld. Der Toptorschütze der Gruppenphase Luiz Adriano (neun Tore) soll als Stoßstürmer Unterstützung von Teixeira als hängender Spitze bekommen.
Pep Guardiola wartet bei den Bayern mit einer interessanten Aufstellung auf. Dante sitzt auf der Bank, Benatia fehlt mit einer Muskelverhärtung - Boateng ist somit der einzig nominelle Innenverteidiger. Neben dem Weltmeister kehren auch Alonso und Ribery in die Startelf zurück, Badstuber und Lewandowski bleiben zunächst draußen.
2.: Spektakulärer Auftakt! Robben geht ganz klassisch von rechts in die Mitte, zieht mehrere Ukrainer auf sich und bedient dann mit einem Chip Schweinsteiger. Der FCB-Kapitän entscheidet sich für den Volley aus 16 Metern - links vorbei!
7.: Ganz starke Freistoß-Variante: Alonso spielt die Kugel von links am Sechzehner flach und scharf in die Mitte, wo Robben zehn Meter vor dem Kasten die Kugel nicht trifft und auch den Nachschuss nicht verwerten kann. Da war mehr drin...
11.: Robben mit Tempo über rechts und einem Körpereinsatz gegen Shevchuk, der am Rande der Legalität ist. Am Sechzehner passt der Niederländer in die Gasse auf Müller, der aus wenigen Metern, aber in spitzem Winkel den Ball nicht im Tor unterbringen kann.
31.: Ribery und Müller kombinieren sich links am Sechzehner nach einer Balleroberung nicht elegant, aber effektiv durch. Am Ende landet der Ball bei Müller, der die Kugel frei, aber im Fallen aus elf Metern deutlich übers Tor schaufelt.
65.: Bitteres Jubiläum für Xabi Alonso! Der Spanier begeht sein zweites taktisches Foul und muss nach einer guten Stunde unter die Dusche.
Fazit: Die Bayern sind überlegen und dominieren auch in Unterzahl, schaffen es aber zu selten, wirkliche Torgefahr zu kreieren.
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Der Star des Spiels: Jerome Boateng hielt als einziger nomineller Innenverteidiger den Laden stark zusammen. Überlegen in den Laufduellen, in der Luft quasi nicht zu bezwingen und mit einer starken Antizipation bei Schachtjors Gegenstößen. Zudem stark im Spielaufbau mit einer Passquote von über 90 Prozent.
Der Flop des Spiels: Douglas Costa sollte bei Donezk rechts im Mittelfeld Dampf machen, brachte aber nach vorne rein gar nichts zustande. Gewann lediglich jeden dritten Zweikampf und leistete zwei hässliche Szenen gegen Alaba und Ribery, für die der Brasilianer fliegen muss. Bei den Münchnern erwischten Thomas Müller und Juan Bernat nicht ihren besten Tag.
Der Schiedsrichter: Alberto Undiano (Spanien) lieferte eine desolate Vorstellung ab. Ohne wirkliche Linie hatte der Spanier viele Wackler in der Zweikampfbewertung und zeigte bei den nickligen Szenen kein souveränes Auftreten. Douglas Costas Ellenbogenschlag gegen Alaba in Hälfte eins gar nicht und den gegen Ribery (57.) nur mit Gelb zu ahnden, war ein schlechter Witz. Der Platzverweis gegen Alonso war dagegen regelkonform.
Das fiel auf:
- Bei den Bayern begann Thomas Müller als zentrale Spitze, hinten gab's nicht die erwartete Dreierkette, sondern eine Viererreihe mit Boateng und Alaba in der Mitte und Rafinha sowie Bernat auf den Außenverteidiger-Positionen.
- Guardiolas Wahl des Personals in der Defensive des Rekordmeisters zahlte sich voll aus. Donezk überbrückte das Mittelfeld schnell und suchte sein Heil in schnellen Kontern und Gegenangriffen, die Angreifer von Schachtjor waren bei Boateng und Co. aber bestens aufgehoben. Auch die gute Rückwärtsbewegung im Kollektiv bei den Bayern unterband schon viele Schachtjor-Konter im Ansatz.
- Schweinsteiger agierte auffällig offensiv und war vom Aktionsradius gesehen in der ersten Hälfte fast in den Gefilden von Ribery und Robben unterwegs. Alonso kümmerte sich dagegen ausschließlich um die Arbeit als Ballverteiler vor der Abwehr.
- Donezk glänzte in der ersten Hälfte lediglich mit Nickligkeiten und Provokationen und brachte nicht einen brauchbaren Ball auf den Kasten von Manuel Neuer. Nach der Pause dann die Gastgeber mit etwas mehr Spielanteilen und fußballerischen Ansätzen, dennoch zu wenig, um Gefahr zu erzeugen.
- Nach dem Platzverweis waren die Münchner weiter die aktivere Mannschaft und drängten mit dem eingewechselten Lewandowski bis zum Ende auf den Sieg.
Schachtjor Donezk - Bayern München: Die Statistik zum Spiel