Im Hinspiel des Viertelfinals der Champions League gewinnt Juventus Turin die Partie gegen den AS Monaco knapp mit 1:0 (0:0). Arturo Vidal gelang der Treffer des Tages per Elfmeter.
Vor 41.000 Zuschauern im Juventus Stadium erzielte Arturo Vidal (56.) die Führung für Juventus Turin in der zweiten Hälfte per Foulelfmeter. Zuvor hatte Ricardo Carvalho Alvaro Morata im Strafraum umgerannt.
Juventus bleibt damit mit Andrea Pirlo in der Startelf weiter eine Macht - keines der letzten 20 Spiele verlor man, wenn der Italiener von Anfang an spielte. Dabei schickte Allegri die zweitälteste Mannschaft in der Geschichte (30 Jahre und 64 Tage) des Vereins auf den Platz.
Die Gäste aus dem Fürstentum spielten anfangs ungewohnt offensiv mit. Abgesehen vom SSC Neapel (elf), brachte kein Team in dieser Saison mehr Schüsse in der ersten Halbzeit auf das Tor von Buffon, als die acht Versuche von Monaco. Anschließend übernahm jedoch Juventus das Kommando.
Reaktionen:
Max Allegri (Juventus): "Gegen Borussia Dortmund war es einfacher. Wer einen 4:0-Sieg erwartet hat, der hat falsch gedacht. Es war hart, Monaco hat sich das Viertelfinale verdient. Sie haben die beste Defensive Frankreichs."
Leandro Jardim (Monaco): "Wir haben die ersten 20 Minuten der ersten Halbzeit und die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit dominiert. Das ist eine große Ungerechtigkeit, das war kein Elfmeter. Aber noch ist alles möglich."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Max Allegri nimmt im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen den FC Parma einige Änderungen vor. Buffon, Evra, Bonucci, Pirlo, Morata und Tevez kommen für Storari, Padoin, Ogbonna, Sturaro, Coman und Llorente.
Anders dagegen Leandro Jardim. Dieser muss nach dem 3:0-Sieg bei SM Caen nicht viel umstellen. Elderson und Bernardo sind raus, dafür spielen Kurzawa und Dirar.
5.: Ein Freistoß landet beim völlig freien Morata, der anstatt auf das Tor zu schießen am Fünfereck eine Kerze in den Himmel jagt. Zum Glück stand er im Abseits, wäre sonst peinlich gewesen.
10.: Martial findet Ferreira-Carrasco, der sich beim Abschluss aber ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Flach und mittig aus wenigen Metern auf Buffon.
27.: Marchisio spielt einen hohen Ball zu Tevez, der am zweiten Pfosten lauert. Eigentlich ein Pflichttor für den Argentinier, sein Abschluss findet aber nicht den Weg ins Netz.
40.: Pereyra kann rechts durchbrechen und den Ball in den Rückraum liegen. Dort geht er an Freund und Feind vorbei bis an den Strafraumrand. Evra ballert einfach mal drauf, zielt aber nicht gut.
45.: Weltklasse Pass von Tevez mit dem Außenrist auf den eingelaufenen Vidal. Der will den Ball ungestört ins lange, obere Eck schlenzen, schießt allerdings über das Lattenkreuz.
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54.: Juventus hat einige Halbchancen, macht aber nichts zählbares daraus. Fast rächt sich das: Der eingewechselte Bernardo darf Tempo im Rücken von Bonucci aufnehmen, scheitert aber aus vollem Lauf und spitzem Winkel am starken Buffon.
56., 1:0, Vidal (FE): Carvalho rennt Morata außerhalb des Strafraums um, Kralovec zeigt auf den Punkt. Vidal lässt sich lange Zeit, haut das Ding dann aber links unter die Latte. Nichts, aber auch gar nichts zu machen für Subasic.
72.: Gerade eingewechselt gelingt Berbatov fast der Ausgleich. Sein Kopfball nach einer Ecke geht aber knapp über die Querlatte.
74.: Für den noch nicht ganz fitten Pirlo ist das Spiel vorbei. Der Altstar geht vom Platz, Andrea Barzagli kommt in die Partie.
Fazit: Letztlich ein verdienter Sieg für Juventus Turin, die in der zweiten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft waren. Monaco spielt mutig mit, belohnt sich dafür aber nicht.
Der Star des Spiels: Arturo Vidal machte zuerst richtig auf sich aufmerksam, als er die Großchance nach Vorlage von Tevez über das Tor schlenzte. Sonst aber ein typisches Spiel des Chilenen. Viel Arbeit, viele Zweikämpfe, ständige Präsenz vorne und hinten und dazu ein genialer Elfmeter.
Der knappe Juve-Sieg im RE-LIVE
Der Flop des Spiels: Ricardo Carvalho konnte seine Erfahrung nicht einbringen. Der Innenverteidiger fiel im Vergleich zu seinen Mitspielern ab. Nicht nur im Spielaufbau nahm er sich aus, auch in der Defensive musste er sich mehrmals auf Nebenmann Abdennour verlassen. Das unglückliche Foul an Morata entschied die Partie.
Der Schiedsrichter: Pavel Kralovec (Tschechien). Ließ sich von der aufgeheizten Stimmung im Stadion nicht aus der Ruhe bringen und leitete die Partie souverän. Richtig seine Entscheidung, in der 38. Minute keinen Elfmeter gegen Chiellini zu pfeifen. In der 56. Minute war das Foul von Carvalho jedoch außerhalb, wenn auch extrem schwer zu sehen. Kralovec entschied auf Elfmeter, es hätte aber Freistoß geben müssen.
Das fiel auf:
- Monaco hatte in den ersten Minuten zu große Abstände zwischen den Linien und bekam trotz der 4-3-1-2-Formation gegen den Ball keinen Zugriff auf Andrea Pirlo. Die Italiener bespielten das gut und kombinierten sich flüssig bis an den gegnerischen Strafraum. Über Einzelaktionen kam es dann auch zu einzelnen Chancen, die aber nicht den Weg ins Tor fanden.
- So instabil wie Monaco wirkte, so gefällig spielten sie nach vorne. Juventus war schlampig in der Rückwärtsbewegung und zog vor allem gegen die schnellen Martial und Ferreira-Carrasco oft den Kürzeren.
- Mit zunehmender Dauer hatten die Gastgeber mehr und mehr Ballbesitz. So wurde Monaco zwar ungefährlicher, gleichzeitig brachte es Juventus ebenfalls nicht mehr zu vielen Chancen, weil die Gäste aus dem Fürstentum tiefer und enger standen.
- Nach der Pause fanden die Monegassen kaum mehr Entlastung. Juve stand sehr hoch und konnte sich auf Chiellini und Bonucci in Sachen hohe Bälle verlassen. Das sehr passive Spiel von Monaco tat sein Übriges.
- Gegen das starke Mittelfeld der Turiner war Monaco gut gewappnet, geriet dann aber oft über die Flügel in Unterzahl. Die hohen Außenverteidigers der Italiener sorgten zusammen mit den ausweichenden drei Stürmern für viele Durchbrüche auf den Seiten.
Juventus Turin - AS Monaco: Die Statistik zum Spiel