Vor 45.713 Zuschauern im Parc des Princes sorgte Neymar für die frühe Führung zugunsten der Gäste aus Barcelona (18.). Luis Suarez machte in Durchgang zwei nach einem schönen Solo-Lauf den Deckel auf die Partie (67.) und schnürte kurz darauf noch einen Doppelpack (79.). Gregory van der Wiel konnte für Paris nur noch verkürzen (82.).
PSG-Kapitän Thiago Silva musste noch in Halbzeit eins mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden und droht für das nächste Duell mit den Katalanen auszufallen. Auch Barcelonas Andres Iniesta könnte nach einem bösen Zusammenprall das Rückspiel am 21. April im Camp Nou verpassen.
Xavi, der in der 53. Minute für Iniesta in die Partie kam, machte sein 147. Spiel in der Champions League und ist in Sachen meiste Einsätze in der Königsklasse wieder mit Real-Keeper Iker Casillas gleichgezogen.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Laurent Blanc tauscht bei den Gastgebern im Vergleich zum Ligacup-Finale gegen Bastia auf vier Positionen. Sirigu kehrt für Douchez zurück ins Tor, van der Wiel, Cabaye und Cavani beginnen für Aurier, Verratti und den gesperrten Ibrahimovic. Luiz sitzt nach auskurierten Oberschenkelproblemen zumindest auf der Bank.
Luis Enrique sieht bei Barcelona Bedarf für drei Wechsel. Wie immer in der Königsklasse darf ter Stegen anstelle von Bravo den Kasten hüten. Der gelbgesperrte Alves und Innenverteidiger Mathieu werden von Montoya und Mascherano ersetzt.
14.: Die erste Chance des Spiels - und was für eine! Suarez legt 18 Meter vor dem Tor ab auf Messi, der Argentinier wird nicht wirklich gestört und zieht einfach mal ab. Sirigu streckt sich vergebens, doch die Pille klatscht an den Pfosten!
18., 0:1, Neymar: Messi bekommt den Ball bei einem Tempo-Angriff im Zentrum und sieht, dass Neymar links in eine riesige Lücke startet. Der Pass kommt perfekt und der Brasilianer bleibt acht Meter vor dem Kasten cool. Rechts unten schlägt's ein!
21.: Ist das bitter! Die eh schon verletzungsgeplagten Franzosen verlieren Kapitän Silva. Der Oberschenkel zwickt, für ihn kommt Luiz ins Spiel.
49.: Lebenszeichen der Pariser: Pastore probiert's von halblinks mit einem tückischen Aufsetzer aufs lange Eck. Der Keeper ist aber auf dem Posten und faustet den Ball zur Seite weg.
53.: Der nächste Verletzte! Nach einem Zusammenprall im Mittelfeld greift sich Iniesta an den Rücken und muss mit der Trage vom Feld gebracht werden. Für ihn kommt Xavi.
67., 0:2, Suarez: Der bislang absolut unsichtbare Suarez setzt zu einem irren Solo an. Von rechts zieht der Stürmer in die Mitte, vernascht nach Luiz noch zwei weitere Verteidiger und knallt die Kugel ins kurze Eck. Hammer-Tor!
69.: Fast der Anschluss im Gegenzug! Barca bekommt die Pille nicht weg, sondern bugsiert das Leder im eigenen Sechzehner zu Cavani. Der versucht's mit Gewalt - aber ter Stegen hält bärenstark die Null fest!
79., 0:3, Suarez: Das nächste Traumtor des Angreifers! Mit einem frechen Tunnel gegen Luiz macht sich Suarez den Weg zu Sirigus Kasten frei und drischt das Ding aus zwölf Metern unhaltbar in den Winkel.
82., 1:3, van der Wiel: Ein Schimmer Hoffnung für Paris für das Rückspiel. Van der Wiel drischt aus dem rechten Rückraum einfach mal in die Mitte, Mathieu hält seine Füße rein und fälscht unhaltbar für ter Stegen ins kurze Eck ab.
Fazit: Paris beginnt viel zu passiv und hat den dominanten und abgezockten Katalanen am Ende auch ob der vielen hochkarätigen Ausfälle nichts entgegenzusetzen.
Der Star des Spiels: Lionel Messi. Der Argentinier lieferte zwar keine Scorer-Show ab, war aber in Barcas Offensive der mit Abstand auffälligste Mann und Dreh- und Angelpunkt des Angriffsspiels. Zudem mit einem starken Assist zum wichtigen Führungstor und starken 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe.
Der Flop des Spiels: David Luiz. Es gibt zugegebenermaßen einfachere Aufgaben, als nach einer Verletzung direkt gegen Barca ran zu müssen. Dennoch ließ sich der Brasilianer vor dem 0:2 und dem 0:3 fast schon amateurhaft abkochen. Gewann zudem nicht einmal jeden dritten Zweikampf.
Der Schiedsrichter: Mark Clattenburg (England). In einem Spiel ohne strittige Szenen leitete der Unparteiische die Partie fehlerfrei und unauffällig. Auch bei den persönlichen Strafen immer auf der Höhe.
Das fiel auf:
- Die Gastgeber überließen Barcelona vom Anstoß weg den Ball und waren zunächst voll auf defensive Absicherung bedacht. Obwohl PSG schwerlich in die Zweikämpfe kam, klappte das trotz des frühen Ausfalls von Abwehrchef Silva eigentlich gut, nur wenn es mit Tempo über links ging, brachten die Katalanen das PSG-Bollwerk ins Schwimmen.
- Vorne sorgten bei Barca Messi und Neymar für Wirbel, Suarez dagegen hing komplett in der Luft und nahm quasi nicht am Spiel teil. Zur Pause hatte der Uruguayer 15 Ballaktionen - die wenigsten bei den Katalanen und sogar fünf weniger als Keeper ter Stegen. Nach der Halbzeit ließ sich der Angreifer weiter zurückfallen und initiierte so seine beiden entscheidenen Tore.
- Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wachte PSG etwas auf und versuchte selbst, mehr am Spielgeschehen teilzunehmen. Was sicherlich auch daran lag, dass die anfängliche Kontertaktik so gar nicht funktionierte und das gut gestaffelte Barcelona die Gegenstöße der Franzosen allesamt entschärfen konnte.
- Doch auch in Hälfte zwei wieder das gleiche Bild: Barca die tonangebende Mannschaft ohne Durchschlagskraft, Paris bemüht, aber ohne jegliche Ideen und fahrlässig bei den eigenen Kontern.
- Am Ende musste es Barcelonas individuelle Klasse richten. Das 0:2 war aus Pariser Sicht ein Nackenschlag, von dem sich PSG nicht mehr erholte.
Paris Saint-Germain - FC Barcelona: Die Statistik zum Spiel