Real lässt gegen Rom nichts anbrennen

Von Roman Ahrens
Real überstand gegen Rom das erste Mal seit 1987 gegen ein italienisches Team die K.o.-Phase
© getty

Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League hat sich Real Madrid nach dem Erfolg des Hinspiels auch im Rückspiel gegen den AS Rom mit 2:0 (0:0) durchgesetzt und zieht somit souverän ins Viertelfinale ein.

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Vor 73.000 Zuschauern im Santiago Bernabeu besorgte Cristiano Ronaldo die Führung (64.), die James Rodriguez (69.) wenig später zum 2:0 ausbaute.

Real bleibt somit bis auf eine Ausnahme auch im 27. Heimspiel in der Königsklasse in Folge unbesiegt und beendet damit eine schwarze Serie: Zuvor war Madrid seit 1987 achtmal hintereinander gegen italienische Teams ausgeschieden.

Das Viertelfinale wird am 18. März in Nyon ausgelost.

Die Reaktionen:

Zinedine Zidane (Trainer Real): "Immer wenn Cristiano auf dem Feld ist, will er treffen. Und er macht damit einfach weiter."

James Rodriguez (Real): "Ich habe heute zwar getroffen, aber ich muss weiter hart an mir arbeiten, weil Real Madrid ein sehr fordernder Verein ist. Zidane kümmert sich um jeden Spieler und ich versuche immer mein Bestes zu geben."

Alessandro Florenzi (Roma): "Wir hatten im Hinspiel sehr viele Chancen und wir hatten heute viele Chancen. Aber wenn man kein Tor schießt, kann man nicht weiterkommen. Manchmal hat es auch nichts mit Erfahrung zu tun, man muss einfach präziser sein. Aber wir haben zwei tolle Spiele gemacht und guten Fußball gezeigt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Im Vergleich zum 7:1-Kantersieg in der Primera Division gegen Celta Vigo tauscht Zidane bei Reals 4-3-3 gleich auf fünf Positionen. In der Viererkette verteidigt auf der linken Seite Marcelo, Carvajal sitzt auf der Bank. Für Kovacic und Isco beginnen Modric und der wiedergenese Kroos, vorne kommen James und Bale anstelle von Mayoral und Vazquez zum Zug.

Die Roma muss nach dem 4:1-Erfolg gegen die Fiorentina in der Liga auf den verletzten Rüdiger verzichten, der durch Zukanovic ersetzt wird. Spalletti reagiert auf die Verletzung von Nainggolan und zieht Perotti auf die Zehner-Postion. Nach den Umstellungen agiert Rom im 4-2-3-1, mit Dzeko, Salah und El Shaarawy stehen drei gelernte Angreifer auf dem Feld.

7.: Ronaldo sucht den Abschluss aus 18 Metern halbrechter Position, Zukanovic kann den Ball aber blocken , wenn auch mit einer leichten Berührung des Unterarms.

14.: Salah setzt sich auf der rechten Außenbahn stark durch, seine Hereingabe lässt El-Shaarawy geschickt durch. Dzeko könnte locker einschieben, setzt den Ball aber links neben das Tor von Navas.

28.: Nach einem eigentlich glasklaren Foul von Digne an Danilo bleibt der Pfiff des Schiris aus. Den langen Ball in die Spitze erläuft Salah, verzieht den Ball aber.

32.: Typische Ronaldo-Aktion: Der Portugiese nimmt auf dem linken Flügel Fahrt auf, zieht nach innen und prüft Szczesny mit einem harten Schuss, allerdings zu unplatziert.

49.: Es wird munterer. James scheitert nach einem Durcheinander im Rom-Strafraum per Volley am polnischen Schlussmann.

50.: Das muss die Führung sein! Erneut ist Salah nach einem Konter frei vor Navas, erneut bringt er den Ball aus 13 Metern nicht mal auf´s Tor.

56.: Die bisher stärkste Phase der Roma. Florenzi legt den Ball am anrauschenden Ramos vorbei, zieht auf rechts in den Strafraum und sucht sofort den Abschluss - Navas kann gerade noch abwehren.

64.: 1:0, Ronaldo: Völlig überraschend erzielt Real hier die Führung. Der gerade eingewechselte Vazquez vernascht Digne auf rechts, bei seiner Hereingabe ist Ronaldo gedankenschneller als Manolas und drückt den Ball über die Linie.

68.: 2:0 James: Das war's dann wohl für Rom. Ronaldo bekommt nur Geleitschutz, legt den Ball in den Sechzehner zu James, der den AS-Keeper aus zehn Metern tunnelt.

70.: Das könnte jetzt richtig bitter werden für die Giallorossi. Ronaldo taucht nach einem Konter völlig frei vor dem Tor auf, schießt aber unbedrängt rechts neben selbiges.

74.: Il Capitano kommt. Francesco Totti darf, vermutlich zum letzten Mal, für eine Viertelstunde Champions League-Luft schnuppern.

Fazit: Rom hätte Real deutlich mehr Schwierigkeiten bereiten können, nutzte aber seine vielen Chancen nicht. Real sorgte mit einem Doppelpack für Ruhe und zog der Roma so den Zahn.

Der Star des Spiels: Cristiano Ronaldo. In der ersten Hälfte einer der wenigen Aktivposten bei Real, entschied CR7 mit einem Tor und einem Assist das Spiel zugunsten der Königlichen.

Der Flop des Spiels: Lucas Digne. Machte vor dem Führungstor eine äußerst unglückliche Figur, als er sich von Vazquez vernaschen ließ. Gewann nur 40 Prozent seiner Duelle.

Der Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen). Ließ in seinem zehnten Champions League-Match viel laufen und zog so einige Male den Unmut der Madrider Fans auf sich. Insgesamt aber kaum gefordert.

Das fiel auf:

  • Real schnürte die tiefstehenden Römer zu Beginn der ersten Halbzeit ein. Viele schnelle Ballverluste im Aufbauspiel begünstigten die Überlegenheit der Königlichen zusätzlich, wobei deren Angriffen oft das Tempo fehlte.
  • Sobald Rom nach Ballverlust der Madrilenen das Spiel schnell machte, bekamen diese Probleme. Gerade die Außenspieler Marcelo und Danilo wirkten nicht immer sattelfest, ein ums andere Mal musste Pepe aushelfen.
  • Die Kreativität Reals im Offensivspiel war größtenteils mäßig, meist blieb es bei ungefährlichen Fernschüssen, die als Schwäche von Szczesny gelten, wovon heute aber nichts zu sehen war.
  • Das 4-2-3-1 wurde bei der Roma bei Ballbesitz schnell zum sonst üblichen Spielsytem, dem 4-3-3, wenn sich die Flügelzange Salah und El Shaarawy in die Angriffe mit einschaltete.
  • Sogar tief in der eigenen Hälfte ließ Rom Real Madrid unverständlich viel Raum, um die Angriffe zu initiieren.Vor allem Modric konnte immer wieder unbedrängte Pässe in die Spitze spielen.

Real Madrid - AS Roma: Daten zum Spiel