Vor 47.228 Zuschauern im Pariser Parc de Princes ging Manchester City durch Kevin De Bruyne in Führung (37.). Nur vier Minuten später gelang Zlatan Ibrahimovic mit einem kuriosen Treffer der Ausgleich. Der Schwede hatte nach knapp einer Viertelstunde einen Elfmeter verschossen.
Nach dem Seitenwechsel drehte Adrien Rabiot per Abstauber die Partie zugunsten der Gastgeber (59.). Allerdings gelang City, ebenfalls mit einem Slapstick-Treffer, durch Fernandinho noch der Ausgleich (72.). Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag in Manchester statt.
Die Reaktionen:
Adrien Rabiot (PSG): "Wir hätten die Führung halten können. Das 2:2 fällt nach einem Durcheinander. Sie hatten Glück, aber es war ein offenes Spiel. Wir haben noch die Chance weiterzukommen und müssen dafür in Manchester gewinnen."
Manuel Pellegrini (Trainer ManCity): "Wenn du gewinnen willst, können wir uns nicht solche Fehler wie in der ersten Halbzeit erlauben. Am Ende war es eine sehr enge Partie. Für das Rückspiel haben wir eine gute Ausgangslage."
Alle Reaktionen zu den Viertelfinal-Hinspielen
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Blanc stellt PSG im Vergleich zum 4:1 im Ligaspiel gegen Nizza auf drei Positionen um: Aurier, Di Maria und Cavani spielen für Marquinhos, Ongenda und Lucas Moura.
Manchester City hat nach dem 4:0 im letzten Pflichtspiel in der Premier League in Bournemouth auf zwei Positionen umgestellt: Hart steht wieder im Tor (für Caballero), rechts verteidigt Sagna anstelle von Zabaleta.
1.: Knapp zehn Sekunden gespielt und schon entwischt Agüero David Luiz rechts am Strafraum. Der Brasilianer reißt den Argentinier nieder und kassiert Gelb. Seine 5., er fehlt im Rückspiel.
14.: David Luiz holt gegen Sagna einen Elfmeter heraus. Ibrahimovic tritt an und zielt flach ins linke Eck. Hart ist da und wehrt zur Ecke ab.
21.: Konter von City über De Bruyne, der Navas auf rechts schickt. Gute Flanke aus dem Halbfeld hinter die Abwehr auf Silva. Der setzt den Kopfball aus elf Metern aber freistehend am linken Pfosten vorbei.
24.: Otamendi mit einem wilden Ausflug in die gegnerische Hälfte und prompt mit dem Ballverlust. Motta schickt Ibrahimovic in die Lücke. Der ist frei vor Hart, setzt den Ball aber aus 20 Metern klar über den Kasten.
38., 0:1, De Bruyne: Ballverlust von Paris am Mittelkreis. Fernandinho marschiert durchs Mittelfeld und bedient De Bruyne im Strafraum auf rechts. David Luiz mit einem wahnwitzigen Abwehrverhalten, der Belgier hat freie Bahn und lässt Trapp aus acht Metern keine Chance.
41., 1:1, Ibrahimovic: Was war das denn? Hart spielt einen Abstoß kurz auf Fernando. Der lässt sich zu viel Zeit und will den Ball dann an Ibrahimovic vorbeispitzeln. Das klappt nicht, der Schwede ist dazwischen und lenkt den Ball aus 16 Metern ins leere Tor.
48.: Matuidi touchiert Otamendi in einem Laufduell an der Ferse und sieht Gelb. Seine 3., er fehlt im Rückspiel.
59., 2:1, Rabiot: Ecke durch Di Maria von links. Cavani gewinnt das Kopfballduell am ersten Pfosten, Hart klatscht zur Seite ab, wo Rabiot angerauscht kommt und den Ball aus fünf Metern über die Linie drückt.
62.: Di Maria setzt sich auf rechts durch und bringt eine Flanke auf den langen Pfosten. Ibrahimovic ist im Kopfballduell robuster als Sagna, der Versuch geht aber an die Latte. Den Nachschuss setzt Cavani drüber.
72., 2:2, Fernandinho: Navas mit der flachen Hereingabe von rechts. Aurier stochert Thiago Silva den Ball ans Knie. Von dort springt er Fernandinho an die Füße, dessen Schuss wiederum wird so abgefälscht, dass er unhaltbar für Trapp ins linke Eck trudelt.
Fazit: Kein hochklassiges Viertelfinale mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Paris die etwas bessere Mannschaft, aber nicht klar genug im Verwerten der Möglichkeiten.
Der Star des Spiels: Fernandinho. In den agilen Phasen der Franzosen im Zentrum auch mit Problemen, aber an den entscheidenden Situationen beteiligit. Bereitete De Bruynes Führung vor und traf selbst zum Ausgleich.
Der Flop des Spiels: Fernando. Wirkte insgesamt schwerfällig, auch wenn er sich den Ballgewinn vor dem 1:0 zuschreiben darf. Abenteuerlich sein Verhalten vor dem 1:1.
Der Schiedsrichter: Milorad Mazic (Serbien). War sofort gefordert und zückte zurecht nach wenigen Sekunden Gelb. Verweigerte Paris dann aber nach Foul von Mangala an Matuidi einen Strafstoß, pfiff dafür das geschundene Foul von Sagna an Luiz im Strafraum. Die Karten für Clichy, Fernando und Matuidi waren zu hart.
Das fiel auf:
- Paris mit viel brotlosem Ballbesitz im ungefährlichen Raum. ManCity konnte das nicht gerade schnelle Passspiel der Franzosen in einem flachen 4-4-2 recht einfach verteidigen. Sobald es näher Richtung Tor ging, wurde das Spiel auch noch unsauber, so dass PSG selten Druck aufbauen konnte und wieder nach hinten gearbeitet werden musste.
- City mit einer abwartenden Herangehensweise und klarer Fokussierung auf Konter. Dank der Pariser Fehler bekamen die agilen De Bruyne, Silva und Agüero auch ihre Chancen mit Tempo auf die Abwehr zuzugehen. Richtig brenzlig wurde es für City eigentlich nur nach großen individuellen Fehlern - davon machten die Engländer dafür einige (Sagna, Otamendi, Fernando).
- Ibrahimovic ließ sich immer wieder weit ins Mittelfeld fallen, um Platz zu machen für Cavani, Di Maria und den nachstoßenden Matuidi. Als Ballverteiler dann stärker als als Abschlussspieler. Der Schwede ließ an diesem Abend trotz seines Treffers seinen Killerinstinkt vermissen.
- In der zweiten Halbzeit PSG mit deutlich mehr Sicherheit im Passspiel, vielen Positionswechseln und klareren Aktionen Richtung Tor. City verlor so immer wieder die Ordnung, war nicht kompakt und kam nur schwer in die Zweikämpfe. Mit dem Führungstreffer gab PSG die Kontrolle aber wieder ab und ließ City wieder am Spiel teilnehmen. Das rächte sich mit dem Ausgleich.
Paris St.-Germain - Manchester City: Daten zum Spiel