Paris Saint-Germain - FC Barcelona 1:1: PSG reicht schwache Leistung fürs Viertelfinale - Messi wird zum Unglücksraben

Von Stefan Petri
Keylor Navas (l.) entschärfte einen Elfmeter von Barcelonas Superstar Lionel Messi.
© getty

Paris Saint-Germain hat das Viertelfinale der Champions League erreicht. Dem Vorjahresfinalisten reichte nach dem 4:1 im Hinspiel ein 1:1 (1:1) im Heimspiel gegen den FC Barcelona. Dabei bot PSG insgesamt eine schwache Leistung, Lionel Messi verschoss kurz vor der Pause einen Elfmeter. Hier geht es zu den Highlights.

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Damit stehen zum ersten Mal seit der Saison 2004/05 weder Lionel Messi noch Cristiano Ronaldo im Viertelfinale der Königsklasse. Im Achtelfinale war Barca zuletzt 2006/07 ausgeschieden (1:2/1:0 gegen den FC Liverpool).

"Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, hatten in der ersten Halbzeit viele Chancen, aber wir haben sie einfach nicht genutzt", bilanzierte Antoine Griezmann. "Wir haben uns anders präsentiert als im Hinspiel. Es sollte nicht sein." Er lobte vor allem PSG-Schlussmann Keylor Navas: "Er hatte einen großartigen Abend, wir müssen ihm gratulieren."

Der so Gelobte betonte den Zusammenhalt seines Teams: "Um die Champions League zu gewinnen, muss man eine Einheit sein. Dieses Team hat klare Ziele vor Augen. Wir müssen weiter zusammenhalten." Einen Elfmeter von Messi zu halten, sei "immer schwierig, weil er sie sehr gut schießt", sagte Navas. "Gott sei Dank blieb ich konzentriert und konnte ihn abwehren."

In der Primera Division trifft Barca am Montagabend auf SD Huesca (21 Uhr), mit einem Sieg könnte man den Rückstand auf Tabellenführer Atletico Madrid auf drei Punkte verkürzen. "Jeder bei Barca kann heute stolz auf dieses Team sein", sagte Trainer Ronald Koeman. "Einschließlich unseres neuen Präsidenten. Wir haben unser wahres Gesicht gezeigt."

PSG - FC Barcelona: Die Analyse

Koeman setzte für die anvisierte Remontada 2.0 auf eine offensive Dreierreihe mit Messi, Griezmann und Dembele, hinten spielte de Jong den zentralen Part einer Dreierkette, was den Außenverteidigern Jordi Alba und Dest die Möglichkeit bot, weit nach vorn zu verschieben. So beschäftigte Barca die wackligen Außenverteidiger der Gäste und dominierte das Mittelfeld. Dieses überließ PSG, mit Draxler in der Startelf, den Gästen auch bereitwillig, zumal die Spitzen nur selten mit nach hinten arbeiteten

So bot sich eine erste Halbzeit, die Barca zu weiten Teilen dominierte und sich zeitweise wie im Handball am PSG-Sechzehner festsetzte, bei schnellen Angriffen entwischte zudem Dembele mehrfach der Pariser Abwehr und scheiterte jeweils an Navas. Die flachen Hereingaben vom Flügel hatte PSG, das offensiv fast gar nichts zeigte, aber gut im Griff, für hohe Flanken fehlte Barca der entsprechende Abnehmer.

Aus einem der wenigen Entlastungsangriffe resultierte das Führungstor für die Hausherren, bevor Messi mit einem Weitschusskracher ausglich. Weil der Argentinier aber mit einem Strafstoß vor der Pause an Navas scheiterte, ging es für PSG mit einem extrem schmeichelhaften Remis in die Pause (27 Prozent Ballbesitz, 5:16 Torschüsse).

Nach dem Seitenwechsel schob Paris weiter raus und hielt das Geschehen deshalb häufiger vom eigenen Strafraum weg. Nachdem Messi die Führung frei am Fünfer verpasste (61.) und Navas einen Kopfball von Busquets aus der Ecke fischte (69.), rannte Barca weiter an, es fehlten aber die hochkarätigen Abschlüsse. Mbappe und Co. tauchten ihrerseits in Halbzeit zwei bis zur 90. Minute gar nicht mehr im gegnerischen Strafraum auf, der 22 Jahre alte Superstar verzog aber frei vor ter Stegen.

PSG machte über die gesamte Spielzeit nur das absolute Minimum, lamentierte viel und konnte sich beim glänzenden Navas bedanken, dass es an diesem Abend nicht noch einmal so richtig eng wurde.

Paris St. Germain - FC Barcelona: Die Aufstellungen

Paris: Navas - Florenzi (77. Dagba), Marquinhos, Kimpembe, Kurzawa (46. Diallo) - Paredes - Gueye (59. Danilo), Verratti (84. Rafinha) - Draxler (59. Di Maria), Icardi, Mbappe. - Trainer: Pochettino

Barcelona: ter Stegen - Mingueza (35. Firpo), de Jong, Lenglet - Busquets (79. Moriba), Pedri (78. Pjanic) - Dest (66. Trincao), Alba - Messi, Griezmann, Dembele (79. Braithwaite). - Trainer: Koeman

PSG - FC Barcelona: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Mbappe (30./FE), 1:1 Messi (37.)
Bes. Vorkommnis: Messi scheitert mit Elfmeter an Navas (45.+3)

  • Julian Draxler stand zum ersten Mal seit dem 6. März 2019 in der Königsklasse wieder in der Startelf.
  • Mit 22 Jahren und 80 Tagen ist Mbappe der jüngste Spieler der CL-Geschichte mit 25 Toren. Bisheriger Rekordhalter war Messi (22 Jahre, 286 Tage).
  • Messi bestritt gegen PSG das 766. Spiel seiner Karriere für Barca. Damit liegt er nur noch ein Spiel hinter Rekordhalter Xavi (767).
  • Messi erzielte sein erstes CL-Tor aus dem Spiel heraus in dieser Saison - und verschoss seinen ersten Elfmeter in der Königsklasse seit Februar 2015.
  • Barcas Lenglet verursachte schon seinen vierten Strafstoß in dieser Saison - Rekord in Europas Top-5-Ligen.

Der Star des Spiels: Keylor Navas (PSG)

Kam allein in den ersten 45 Minuten auf stolze acht Paraden. Hielt mehrfach stark gegen Dembele, lenkte Dest Versuch aus spitzem Winkel noch an die Latte - und entschärfte Messis Elfmeter ebenfalls mithilfe des Querbalkens. Beim Flatterball Messis aus der Distanz chancenlos, darüber hinaus ein ganz starker Rückhalt.

Der Flop des Spiels: Ousmane Dembele (FC Barcelona)

Sorgte mit seiner Schnelligkeit zwar gerade in der ersten Halbzeit mehrfach für Gefahr, muss aus seinen hochkarätigen Chancen aber einfach mehr machen. War etwa in der 35. Minute völlig frei durch und schob Navas den Ball harmlos in die Arme, ließ auch in den Laufwegen manchmal den Instinkt eines Stürmers vermissen. Ebenfalls schwach: Oscar Mingueza, der früh Gelb sah und nach Schwierigkeiten mit Mbappe schon in der ersten Halbzeit Gelb-Rot-gefährdet runter musste.

Der Schiedsrichter: Anthony Taylor (England)

Ließ Einiges laufen und hatte das Spiel insgesamt im Griff, auch wenn er mehrfach den Videobeweis bemühen musste. Richtig, bei Navas' Körpereinsatz gegen Dest nicht auf Elfmeter zu entscheiden. Der Strafstoß für Paris war korrekt, auch wenn Lenglets Kontakt gegen Icardi wohl keine Absicht war. Kurzawa hätte bei seinem Foul gegen Griezmann aber durchaus die zweite Karte sehen und Barca so eine Halbzeit in Überzahl bescheren können.

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