Am Sonntagmorgen äußerte Bundestrainer Joachim Löw im "DSF" sein Unverständnis: "Solche eine Reaktion darf nicht sein, weil wir als Mannschaft auftreten."
Der Bundestrainer stellte sofort klar: "So wie Kevin reagiert hat, kann ich das nicht akzeptieren und werde ihn deshalb in Zukunft nicht mehr für die Nationalmannschaft nominieren."
Die spektakulärsten Rauswürfe der DFB-Geschichte
Noch kein Kontakt mit Kuranyi
Zuvor waren mehrere Versuche des Bundestrainers und von Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, telefonisch Kontakt mit dem 52-maligen Nationalspieler aufzunehmen, gescheitert
Kuranyis Berater Roger Wittmann versuchte, seinen Klienten in Schutz zu nehmen. "Er hat die Entscheidung getroffen und ist nach Hause gegangen. Man hätte es sicher besser machen können, aber auch schlechter." Für Kuranyi sei dieser Entschluss in diesem Moment der richtige gewesen und das sollte man respektieren, denn man müsse in diesem Fall auch den Menschen Kevin Kuranyi berücksichtigen.
Maßlose Enttäuschung
Kuranyi sorgte für den Eklat nachdem er keinen Platz im 18-Mann-Kader für das Spiel am Samstag in Dortmund gefunden hatte und auf die Tribüne verbannt worden war. Der Stürmer von Schalke 04 hatte daraufhin das Stadion bereits während des Spiels verlassen und war ohne sich abzumelden nach Hause gefahren.
Die Mannschaft und der Bundestrainer erfuhren erst nach dem Abpfiff von Kuranyis Verhalten. "Wir waren erstaunt, dass er nicht mit der Mannschaft nach Hause gefahren ist", so Löw. Über seine Nichtnominierung sei Kuranyi verständlicherweise maßlos enttäuscht gewesen, aber die Reaktion habe alle überrascht.
Kuranyi hat bis dato 52 Länderspiele für den DFB absolviert und dabei 19 Tore erzielt. Bereits 2006 trug sich der Stürmer des FC Schalke 04 mit Rücktrittsgedanken, nachdem er von Jürgen Klinsmann und Löw überraschend nicht für die Weltmeisterschaft in Deutschland nominiert worden war.