"Wäre nie nach London geflogen"

SPOX
27. Oktober 200812:44
SPOXGetty
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Bundestrainer Joachim Löw hat im Machtkampf mit Kapitän Michael Ballack die Kritik von Uli Hoeneß und Ottmar Hitzfeld gekontert.

"Auch wenn einige das offenbar anders sehen: Ich wäre niemals nach London geflogen. Das war von Anfang an meine klare Linie, dazu stehe ich", sagte Löw der "Bild".

Zudem habe er Ballack in Bezug auf das vom FC Chelsea verhängte Ausreiseverbot bei einem Telefonat am Samstag "sehr deutlich gesagt, dass ich erwartet habe, dass er mir das persönlich sagt". Stattdessen war am Freitag beim Deutschen-Fußball-Bund (DFB) nur ein Fax aus England eingetroffen.

Löw schweigt zu möglichen Konsequenzen

Über eventuelle Konsequenzen für Ballack wollte sich Löw weiterhin nicht äußern. Nach wie vor ist auch offen, wann der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler zum Friedensgipfel nach Deutschland kommen wird.

Aller Voraussicht nach werden Ballack am Mittwoch die Fäden an den operierten Füßen gezogen. Danach will er möglichst schnell zum Vier-Augen-Gespräch reisen.

Das Verhältnis von Löw zu seinem Kapitän scheint trotz der angekündigten Entschuldigung von Ballack, der in einer Erklärung einen Fehler eingestanden hatte, nach wie vor angespannt zu sein.

Der Bundestrainer reagierte sehr unterkühlt auf die Mitteilung des 89-maligen Nationalspielers, zumal sich Ballack inhaltlich nicht von seinen Vorwürfen distanzierte: "Ich habe die Erklärung vom Michael Ballack registriert. Viel wichtiger ist das persönliche Gespräch. Danach wird es von mir eine abschließende Stellungnahme geben."

Hoeneß und Hitzfeld kontra Löw

Ein Rauswurf von Ballack aus der deutschen Nationalmannschaft erscheint zwar nicht mehr realistisch. Der Entzug der Kapitänsbinde ist aber durchaus möglich.

DFB-Präsident Theo Zwanziger erwartet von Ballack vor allem, dass er im Gespräch mit Löw glaubhaft wirke: "Wir müssen wissen: Ist das Vertrauensverhältnis jetzt wieder da? Können wir uns darauf verlassen, dass solche Dinge nicht wieder passieren?"

Erste Kritik hatte sich Löw von Bayern Münchens Manager Hoeneß und dem Schweizer Nationalcoach Hitzfeld gefallen lassen müssen. Beide hatten moniert, dass Löw nicht sofort nach London geflogen ist, um das Thema aus der Welt zu räumen.

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