Theo Zwanziger hat unmittelbar vor Beginn des Bundestages in Essen am Donnerstag einen Rücktritt von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ausgeschlossen.
"Wenn Matthias Sammer an einen Rücktritt denken würde, dann hätte er mir das gesagt. Ich weiß, dass er weiterhin großen Spaß an der Nachwuchsarbeit hat, das beschränkt sich nicht nur auf das Thema U21. Natürlich war das öffentlich interessant, als die beiden sportlich wichtigsten Köpfe des deutschen Fußballs über dieses Thema diskutierten. Aber der Verband brauchte beide. Und ich wünsche mir, mit Löw und Sammer in Zukunft weiter erfolgreich zusammenarbeiten zu können", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes.
Gerüchte um Rücktritt
Der Kontrakt von Sammer beim DFB läuft noch bis 2013. Zuletzt hatten allerdings vermehrt Rücktrittsgerüchte die Runde gemacht. "Wenn ich irgendwann das Gefühl habe, woanders hingehen zu wollen, werde ich mit dem Präsidenten und dem Generalsekretär sprechen. Ich habe bei beiden jedoch weder einen Termin, noch um einen solchen gebeten", sagte der Europameister von 1996.
Zuletzt wurde Sammer mit dem Bundesligisten VfB Stuttgart in Verbindung gebracht. Der gebürtige Dresdner war dort einst Profi und 1992 deutscher Meister. Außerdem stand er bereits in der Saison 2004/2005 als Coach in Diensten der Schwaben.
Verlierer im Kompetenzgerangel
Sammer hatte im Kompetenzgerangel mit Bundestrainer Joachim Löw um die Weiterbeschäftigung von U-21-Coach Rainer Adrion den Kürzeren gezogen.
Der DFB hielt trotz des Scheiterns der Nachwuchs-Europameister in der EM- und Olympia-Qualifikation an dem Coach fest, der von Löw gestützt wird.
Sammer, dessen Kompetenzen eindeutig eingeschränkt wurden, machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. "Fakt ist: Seit 2009 stagnieren wir im U-Bereich. Wir sind von dem gemeinsamen, stringenten Weg der Führung durch die Denkweise im Hause abgekommen", hatte Sammer erklärt.
Große Erfolge
Unter Sportdirektor Sammer, der seit April 2006 im Amt ist, hatte die DFB-Nachwuchsteam große Erfolge gefeiert.
Die U17, U19 und U21 waren gleichzeitig Europameister. Das Scheitern der U-21-Europameister erwies sich jedoch als herber Rückschlag, auch in anderen U-Auswahlen konnte der Erfolgsweg nicht weiter beschritten werden.