Duisburg blamiert den 1. FC Köln

SID
Lukas Podolski (l.) zog gegen Benjamin Kern und den MSV den Kürzeren
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Bundesliga-Kellerkind 1. FC Köln hat eine schwache Hinrunde mit dem Pokal-Aus "gekrönt". Gegen Zweitligist MSV Duisburg unterlagen die "Geißböcke" im Achtelfinale mit 1:2.

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Am Ende einer sportlich enttäuschenden Hinrunde blamierte sich Bundesligist 1. FC Köln bis auf die Knochen. Der Bundesliga-16. unterlag am Mittwochabend nach einer zum Teil indiskutablen Vorstellung dem Zweitligisten MSV Duisburg mit 1:2 (0:1) und verpasste dadurch das DFB-Pokal-Viertelfinale. Die Aufbruchstimmung durch die Verpflichtung des neuen Sportdirektors Volker Finke und der neuen Nummer eins Michael Rensing war damit schnell verpufft.

Stefan Maierhofer (3.) und Julian Koch (76.) bescherten dem von rund 10.000 MSV-Fans unterstützten Zweitliga-Fünften mit ihren Toren den ersten Viertelfinal-Einzug seit fast sieben Jahren. Dazu kommt für den MSV ein warmer Geldregen von rund 1,2 Millionen Euro für das Erreichen der Runde der letzten Acht. Für Köln kam der Anschlusstreffer von Simon Terodde zu spät (84.).

"Das war ein bitterer Abend und eine enttäuschende Leistung von uns", sagte FC-Trainer Frank Schaefer. Martin Lanig kritisierte sogar die Einstellung der Kölner: "Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt. Im zweiten Durchgang sind wir etwas besser ins Spiel gekommen. Wir sind nicht mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegangen." MSV-Stürmer Maierhofer war hingegen überglücklich: "Wir haben uns zahlreiche Chancen herausgespielt. Köln kann mit dem 1:2 noch zufrieden sein. Wir waren eindeutig die bessere Mannschaft."

Zuschauerandrang sorgt für Verspätung

Das Spiel begann wegen des großen Andrangs mit einer siebenminütigen Verspätung. Der FC war vor 44.500 Zuschauern allerdings noch nicht präsent. Eine Ecke von Ivica Grlic wuchtete Maierhofer zu seinem dritten Treffer im laufenden Wettbewerb in die Maschen. Kölns Martin Lanig kam zu spät, Torhüter Faryd Mondragon hatte in seinem Abschiedsspiel keine Abwehrmöglichkeit. Die Gastgeber versuchten sofort danach, das Heft in die Hand zu nehmen. Allerdings war zunächst nur Lanig mit einem Kopfball (11.) gefährlich, den Duisburgs Keeper David Yelldell aber parierte.

Danach herrschte weitgehend Planlosigkeit im Kölner Spiel. Nationalspieler Lukas Podolski wirkte nach auskuriertem Bänderriss übermotiviert und kassierte bereits nach 13 Minuten eine Gelbe Karte. Der MSV stand gut und hätte durch Koch (22.), Srdjan Baljak (28.) und Filip Trojan (40.) durchaus erhöhen können. Podolski sorgte noch mit einem strammen 25-m-Freistoß für Gefahr, den Schuss hielt aber Yelldell. Kurz vor der Pause köpfte Lanig knapp vorbei.

Sahan trifft nur Aluminium

In der Pause musste Kölns Trainer Frank Schaefer, dem unter anderem der verletzte Torjäger Milivoje Novakovic nicht zur Verfügung stand, reagieren. Für den angeschlagenen Kapitän Youssef Mohamad kam Kevin McKenna, für Fabrice Ehret Stephan Salger. Und die Gastgeber machten sofort Dampf.

Innenverteidiger Pedro Geromel verpasste eine Flanke von Taner Yalcin knapp (48.). Doch die Duisburger präsentierten sich insgesamt als eingespielteres Team und waren bei Kontern immer gefährlich. Grlic ließ die Riesenmöglichkeit zum 2:0 aus, als er alleinstehend an Mondragon scheiterte (53.). Drei Minuten später zirkelte Maierhofer nach einem weiteren Konter den Ball knapp am Kölner Tor vorbei.

Nach einer guten Stunde setzte sich die einzige Kölner Sturmspitze Terodde erstmals in Szene. Nach einer Drehung scheiterte der U23-Stürmer, der aus Duisburg nach Kökn kam, an Yelldell. Doch Duisburg konterte munter weiter. Olcay Sahan hatte zunächst mit einem Pfostenschuss Pech (63.), dann verzog er knapp (64.). Koch nutzte dann endlich den x-ten Konter zum 2:0. Doch Köln machte es noch einmal spannend.

Starker MSV überrascht Köln