Die deutsche U-17-Nationalmannschaft kämpft gegen Dänemark (16.15 Uhr im LIVE-TICKER) um den Einzug ins Finale der U-17-EM in Serbien. Doch Trainer Steffen Freund hat zwei Probleme: Die bärenstarken Dänen - und fehlende Spieler.
Denn: "Dänemark ist die bisher überragende Mannschaft bei diesem Turnier", sagte DFB-Trainer Freund auf "dfb.de". In Zahlen ausgedrückt: Drei Spiele, drei Siege, davon zweimal zu Null. "Sie versuchen nach vorne zu spielen, sie spielen kreativen Fußball und haben individuelle Klasse am Ball", erklärt Freund auf "uefa.com" weiter.
Besonders im Fokus steht dabei Viktor Fischer. Er gilt als größtes Talent im dänischen Fußball und wechselt demnächst vom FC Midtjylland zu Ajax Amsterdam. In der Qualifikation zur EM erzielte er sieben Tore, im Turnier selbst traf er bereits zwei Mal.
Gleich vier Spieler gelbgesperrt
Dänemark hat sich vom Geheimtipp zum Favoriten gemausert. Und ausgerechnet jetzt muss Freund auf fünf Stammspieler verzichten. Neben dem verletzten Levent Aycicek (für den Jeremy Toljan nachnominiert wurde), sitzen Mitchell Weiser, Nico Perrey, Fabian Schnellhardt und auch Top-Torjäger Samed Yesil mit Gelbsperren auf der Tribüne.
Und das aufgrund von teilweise strittigen Entscheidungen. "Von vier Gelben Karten gegen Rumänien wurden mindestens zwei meines Erachtens nach völlig unberechtigt vergeben", sagt Freund. "Nico und Samed hätten auf dem Platz stehen müssen."
Wegen des akuten Spielermangels wurde sogar Ersatztorwart Cedric Wilmes als Feldspieler nominiert, da ansonsten nur noch ein offensiver und ein defensiver Spieler zur Verfügung stünden. "Das ist natürlich verrückt und sollte ein Warnsignal an die UEFA sein, ihre Schiedsrichter anzuweisen, nicht so leichtfertig Karten zu verteilen", so Freund.
Geheimrezept: Motivation
Dennoch wollen sich die DFB-Junioren nicht geschlagen geben. "Ich kenne die Dänen nicht, aber ich weiß, dass jeder von uns nach dem glücklichen Erreichen des Halbfinals auch jetzt noch weiterkommen möchte", sagt Torhüter Odisseas Vlachodimos auf "uefa.com".
Und er verrät auch gleich noch das Geheimrezept, mit dem sein Team im Spiel gegen Rümänien doch noch den überraschenden Einzug ins Halbfinale schaffte: "In der Halbzeit haben wir uns in den Arm genommen, motiviert und aufgebaut. Wir wussten, dass wir jetzt einfach ein Tor erzielen mussten - und das hat auch gut geklappt."
Psycho-Tricks und Favoritenrollen
DFB-Trainer Freund hofft jetzt, dass sein Team auf dieser Motivationswelle ins Finale reiten kann. "Alle sind hoch motiviert und freuen sich auf das nächste Highlight", sagt er auf "dfb.de". Und fügt an: "Ein EM-Halbfinale zu spielen, ist ein Traum für jeden Spieler."
Eine ähnliche Taktik verfolgt allerdings auch der Gegner aus Dänemark. "Ich versuche ganz bestimmt nicht, meine Spieler auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen", sagt Dänemark-Coach Thomas Frank. "Wir müssen unseren Lauf nutzen und so selbstbewusst bleiben, wie wir es gerade sind. Wir müssen daran glauben, dass wir wirklich gut sind."
Ein kleines bisschen psychologische Kriegsführung in Richtung Gegner kann er sich dennoch nicht verkneifen. "Für Deutschland wäre es eine Katastrophe, wenn sie nicht ins Finale kämen", sagte er. "Aber es wird schwer für sie werden."
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