"Wer soll uns dann noch einholen?"

SID
Das Abschlusstraining des DFB-Teams in Baku fand vor einer malerischen Kulisse statt
© Getty

Vor dem Urlaub steht für die deutschen Nationalspieler in Aserbaidschan (Di., 18.45 Uhr im LIVE-TICKER) noch eine Pflichtaufgabe in der EM-Qualifikation an, bei des wenig zu gewinnen, dafür viel zu verlieren gibt. Für Bundestrainer Joachim Löw wird der letzte Aufgalopp dieser Saison aber nochmals wichtige Erkenntnisse bringen.

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Knapp 3000 Kilometer Flug und erhebliche Personalprobleme: Die Vorzeichen für einen erfolgreichen Saisonabschluss der deutschen Nationalmannschaft stehen nicht gerade gut.

Doch Bundestrainer Joachim Löw lässt auf der Abenteuer-Reise nach Baku keine Ausreden gelten und fordert allen Widrigkeiten zum Trotz auch von seinem allerletzten Aufgebot mit den kurzfristig nachnominierten Lewis Holtby und Sebastian Rudy einen Sieg.

"Der Rasen wird holprig sein, wir hatten eine lange Anreise, es gibt einen Zeitunterschied, und es sind mittlerweile acht Spieler ausgefallen. Aber wir müssen noch einmal alles mobilisieren und die Probleme lösen - und wir werden sie lösen", verdeutlichte Löw.

Bierhoff: "Genügend Qualität und Motivation"

Entscheidend sei "nicht die Frage: Wie stark ist Aserbaidschan, sondern wie stark präsentieren wir uns? Wenn wir alles rausholen, wird uns ein Sieg gelingen", so Löw. Teammanager Oliver Bierhoff ergänzte: "Unser Ziel sind klar drei Punkte. Trotz der Ausfälle haben wir genügend Qualität und Motivation."

Bei einem Erfolg gegen das von Ex-Bundestrainer Berti Vogts betreute Aserbaidschan hätte die DFB-Auswahl die Maximalausbeute von 21 Punkten aus sieben Spielen erreicht und die Qualifikation für die EM in Polen und der Ukraine fast sicher.

"Dann können wir in den verdienten Urlaub gehen. Wer soll uns dann noch einholen?", meinte Löw angesichts der glänzenden Ausgangsposition seiner Elf.

Lange Ausfallliste

Dass er der erste Bundestrainer sein könnte, der mit seiner Mannschaft alle Qualifikationsspiele gewinnt, interessiert Löw nach eigener Aussage nicht so sehr. "Daran denke ich nicht. Entscheidend ist, dass wir uns so schnell wie möglich qualifizieren", sagte er lapidar.

Man könne aber auch so schon mit der Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren "sehr zufrieden" sein: "Wir hatten bei der WM bereits eine junge Mannschaft, haben aber jetzt weitere junge Spieler herangeführt."

Nach der Abreise der angeschlagenen Sami Khedira und Simon Rolfes am Sonntag aus Wien verwaltet Löw trotz der Nachnominierung der jungen Lewis Holtby (20) und Sebastian Rudy (21) gerade auf der wichtigen Sechserposition den Notstand. Zuvor hatten bereits Bastian Schweinsteiger, Christian Träsch und Sven Bender passen müssen.

Mario Götze in der Startelf?

Bleiben in Baku eigentlich nur noch Toni Kroos und Neuling Rudy. Der Bundestrainer gibt sich gelassen: "Wir werden eine Lösung finden, sodass wir ein gutes Mittelfeld haben." Wichtig sei, "dass wir drei Mittelfeldspieler haben, die sehr variabel agieren. Die Spanier und der FC Barcelona beherrschen das perfekt."

Möglicherweise spielt der Münchner Kroos alleine vor der Abwehr, davor könnte die Besetzung im Mittelfeld Thomas Müller, Mesut Özil, Mario Götze und Lukas Podolski oder Andre Schürrle heißen.

Ausgeschlossen hatte Löw bereits, dass der Dortmunder Mats Hummels wie in der Schlussphase beim 2:1 in Österreich etwas weiter nach vorne rückt: "Er hat das gut gemacht. Aber er wird am Dienstag wieder im Abwehrzentrum spielen."

EM-Qualifikation: Die Gruppe A mit Deutschland und Aserbaidschan

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