"Natürlich greifen wir die Holocaust-Thematik mit den Spielern auf. In welcher Form, haben wir noch nicht abschließend entschieden", wird Bierhoff in der Frankfurter Rundschau zitiert.
Laut Bierhoff ziehe man während der EM vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine neben "einem Kamingespräch mit den Profis" auch einen Besuch in Auschwitz in Erwägung. Graumann wiederholte seinen Wunsch, dass die Nationalmannschaft eine Gedenkstätte besucht, die an die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands erinnert. Damit biete sich auch dem neuen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach "eine wunderbare Gelegenheit, Sensibilität zu zeigen."
Besuch wäre "ein Zeichen"
Es gehe um das Signal, das von so einem Besuch ausginge. "Die Nationalspieler sind ja Vorbilder - vor allem für die junge Generation", sagte Graumann, der es "als Deutscher wie als Jude für ein fatales Zeichen" hielte, wenn zum Beispiel die englische Nationalmannschaft das frühere Vernichtungslager Auschwitz besuche, die DFB-Auswahl aber fernbliebe.
"Es gibt eben nicht nur Jürgen Klinsmann und Uwe Seeler, es gab auch Goebbels und Göring", sagte Graumann: "Da wäre es ein Zeichen, das in der Welt sehr wohl wahrgenommen würde, wenn diese jungen Leute zeigten: Wir nehmen auch ein Stück Verantwortung auf unsere Schultern."
Graumann will seine Aussagen nicht als Forderung gegenüber dem DFB, sondern als Wunsch verstanden wissen. "Davon, dass ich den DFB unter Druck setze, kann gar keine Rede sein. Ich bin ein Fußballfan und habe einen Wunsch geäußert", sagte Graumann.
Einen Zusammenhang seines Anliegens mit den Vorkommnissen beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern am 26. Februar, als der israelische Profi Itay Shechter beim Training von einer Gruppe antisemitisch beleidigt worden war, wies Graumann zurück.
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