"Was den DFB angeht: Ja - ohne Wenn und Aber. Es kann bei einem Turnier alles passieren", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einem Interview der "Sport Bild" auf die Frage, ob das Duo bei einem Aus in der Gruppe mit Portugal, den Niederlanden und Dänemark die Verträge bis zur WM 2014 erfüllen werde.
"Das gesamte DFB-Präsidium ist überzeugt, dass wir mit Löw und Bierhoff eine optimale Konstruktion und personelle Aufstellung haben", sagte Niersbach, der am 2. März als Nachfolger von Theo Zwanziger in das Amt des DFB-Präsidenten gewählt wurde.
Löw und Bierhoff sind nach der EM 2004 in Portugal, bei der Deutschland als Vizeweltmeister in der Vorrunde gescheitert war, zum DFB gekommen. Löw war zunächst Assistent von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und trat dessen Nachfolge im Anschluss an die WM in Deutschland an. Bierhoff ist seit nun acht Jahren Nationalmannschaftsmanager.
DFB-Delegation wird Auschwitz besuchen
Niersbach erinnerte daran, dass es verrückte Spiele gebe, so wie das 0:1 gegen Serbien bei der WM 2010 in Südafrika. "Nach einer halben Stunde gab es sechs Gelbe Karten, und Miro Klose sieht Gelb-Rot. Wir spielen mit zehn Mann trotzdem stark, und Lukas Podolski verschießt einen Elfmeter. Solche Dinge können passieren", sagte der ehemalige DFB-Generalsekrektär und ergänzte: "Die beiden machen glänzende Arbeit. Da sind wir auch stark genug beim DFB, Enttäuschungen zu verkraften, wenn sie denn eintreten sollten."
Niersbach kündigte an, dass man vor dem Start des Kontinentalturniers (8. Juni bis 1. Juli) eine Holocaust-Gedenkstätte besuchen werde. "Wir werden vor dem ersten Gruppenspiel mit einer Abordnung, zu der auch Spieler gehören, zum ehemaligen Konzentrationslager nach Auschwitz fahren", sagte der 61-Jährige.
Das DFB-Quartier Dwor Oliwski ist in Danzig, die Vorrunden-Spiele werden aber ausnahmslos in der Ukraine ausgetragen. Das erste gegen Portugal (9. Juni) und das letzte gegen Dänemark (17. Juni) finden in Lwiw statt, das gegen die Niederlande (13. Juni) in Charkiw.
Dort ist die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko inhaftiert, deren Haftbedingungen weltweit für Empörung sorgen. Niersbach kündigte an, dass es wegen der Menschenrechtsfrage keine Initiative seitens des DFB geben werde. "Wir haben unsere Position deutlich gemacht und wünschen uns ein Signal der Ukraine", sagte Niersbach.
Der Spielplan der EM 2012