Drei Tage vor dem ersten Gruppenspiel bei der Europameisterschaft gegen Portugal sei der Besuch kurzfristig vereinbart worden, erklärte Oliver Bierhoff, der Teammanager der Nationalmannschaft. "Sie wird die Trainer und die Mannschaft begrüßen", sagte Bierhoff, danach werde Merkel wieder nach Berlin zurückkehren.
"Das ist eine unheimlich große Ehre für die Mannschaft. Ich habe mich gefreut, als ich gehört habe, dass sie kommt", sagte Per Mertesacker. "Und das ist sicher ein gutes Omen. Ihre Ansprachen sind immer kurz und prägnant. Sie hat uns immer ein gutes Gefühl gegeben", sagte der Abwehrspieler, der dem Mannschaftsrat des Nationalteams angehört.
"Wir wollen das Land bei der EM wieder gut repräsentieren. Wir wollen gute Botschafter sein. Das wird uns sicher auch die Bundeskanzlerin erzählen."
Spiel-Besuche noch offen
Den Besuch der Kanzlerin sei "als eine Geste der Unterstützung für unsere Nationalmannschaft vor einer vermutlich schwierigen Vorrunde" gedacht, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Ob die Kanzlerin auch Spiele der Deutschen besuchen werde, ließ er allerdings offen. Merkel habe dazu noch keine Entscheidung getroffen.
Hintergrund sind politische Spannung mit der Ukraine. Die europäischen Staaten kritisieren die Inhaftierung, die Umstände der Verurteilung und den Umgang des Staates mit der früheren Ministerpräsidentin Julia Timoschenko. Zahlreiche Spitzenpolitiker wollen das Turnier aus Protest nicht besuchen.
Die EM 2012 im Überblick