Jeder, der einmal das Vergnügen hatte, Steffen Freund auf dem Handy nicht zu erreichen, weiß, für welche Liga das Herz des ehemaligen Nationalspielers schlägt. Es dröhnt einem am Hörer die Fußball-Hymne "Football's coming home" anstatt eines Wartezeichens entgegen.
Nun kehrt der ehemalige Tottenham-Spieler Freund als Trainer zurück zu dem Verein, bei dem er es als Spieler bereits in die "Hall of Fame" schaffte.
"Wir freuen uns sehr, die Ernennung unseres ehemaligen Spielers Steffen Freund als Co-Trainer bekannt zu geben", teilte der Verein auf seiner Website am Mittwoch mit. "Für mich geht mit der Rückkehr an die White Hart Lane ein Traum in Erfüllung. Ich hätte mir keinen besseren Klub für meine erste Trainertätigkeit auf Vereinsbasis vorstellen können", zitierte die Internetseite "Bild.de" den 42-Jährigen.
Zweiter Abgang für den DFB
Kurz zuvor hatte der DFB in Frankfurt am Main bekannt gegeben, dass der Vertrag des Juniorentrainers nach knapp drei Jahren vorzeitig aufgelöst worden sei. "Wir können verstehen, dass er nach drei Jahren als Jugendtrainer eine neue Herausforderung sucht und wünschen ihm alles Gute für seine weitere Laufbahn", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. Anfang Juli hatte der Verband bereits Sportdirektor Matthias Sammer verabschiedet, der nun beim FC Bayern München arbeitet.
Steffen Freund wurde als ein möglicher Nachfolger Sammers gehandelt. Freund, der gemeinsam mit Sammer 1996 den Europameister-Titel in England gewann, hatte in den vergangenen Jahren erfolgreich mit verschiedenen Jugendmannschaften des Verbands gearbeitet, zuletzt mit der U16-Auswahl.
Davor betreute er die U17-Auswahl des DFB, mit der er bei der Europameisterschaft 2011 in Serbien Zweiter wurde. Im selben Jahr erreichte das Team den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in Mexiko.
Als Spieler erfolgreich mit Borussia Dortmund und Nationalelf
Als defensiver Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund hatte Freund 1997 die Champions League und den Weltpokal gewonnen, in den beiden Jahren davor die Deutsche Meisterschaft. Der gebürtige Brandenburger wechselte im Januar 1999 zu Tottenham in die höchste englische Liga und kam dort 120-mal zum Einsatz. Aufgrund seiner kämpferischen Spielweise wurde er schnell ein Liebling der Fans.
"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem so außergewöhnlichen Trainer wie Andre Villas-Boas", sagte Freund zu seinem neuen Vorgesetzten an der White Hart Lane. Villas-Boas war vor knapp zwei Wochen als Nachfolger des entlassenen Harry Redknapp vorgestellt worden.
Steffen Freund im Steckbrief