Der 33 Jahre alte Keeper von Borussia Dortmund dürfte am Dienstag in London gegen England erste Wahl sein und so zum ältesten Torwart-Neuling der DFB-Historie werden. Der Trend gehe dahin, kündigte Bundestrainer Joachim Löw nach dem Sonntagtraining in London an.
Weidenfeller ("Ein Einsatz wäre das i-Tüpfelchen") steht erstmals im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Sollte der BVB-Keeper in Wembley gegen England spielen, würde er den Helden von Bern, Toni Turek, ablösen. Turek war bei seinem ersten Einsatz für Deutschland 31 Jahre und 308 Tage, Weidenfeller ist am Dienstag 33 Jahre und 106 Tage alt. Neben Weidenfeller steht für das England-Spiel noch der Hamburger Torhüter René Adler im DFB-Kader.
Die Chance verdient
Löw hatte Weidenfeller schon im Vorfeld der Partie am vergangenen Freitag in Italien (1:1) einen Einsatz in Aussicht gestellt. "Er hat die Chance ganz klar verdient. Jogi Löw sollte sogar darüber nachdenken, ob er den Kampf um die Nummer eins im Tor nochmal neu eröffnet", sagte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bei "Sky Sport News HD".
Der Münchner Manuel Neuer, der beim 1:1 in Italien zwischen den Pfosten stand, durfte ebenso wie Kapitän Philipp Lahm und Mittelfeld-Star Mesut Özil die Heimreise antreten. Neuer hatte allerdings nach dem Unentschieden in Mailand noch betont, unbedingt spielen zu wollen. Schon zuvor deutete Deutschlands unumstrittene Nummer eins an, wenig Lust zu verspüren, seinem Dortmunder Konkurrenten den Vorzug zu lassen.
"Als Profi spielt man gerne gegen solche Teams am liebsten selbst. Gerade im Hinblick auf die WM sind solche Spiele gegen attraktive Gegner viel wert, weil die in K.o.-Spielen auf uns treffen können. Dann hat man Erfahrung gesammelt", hatte der Bayern-Torwart noch am Donnerstag im "kicker"-Interview gesagt. Am Samstag war dies jedoch Makulatur.
Roman Weidenfeller im Steckbrief