Matthäus sieht "Weichspülung"

SID
Lothar Matthäus tritt derzeit als Experte im Fernsehen auf
© getty

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus kritisiert die Klubs und die Spieler beim Umgang mit den Medien. Der 150-malige Internationale sieht eine Tendenz zur "Weichspülung".

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Spieler fänden seltener deutliche Worte, sagte der 52-Jährige im Interview bei "Spiegel-online", "weil sie Angst vor den Folgen haben. Die Klubs geben heute häufiger auch mal den Tipp, am Journalisten vorbeizugehen. Und die Kontrolle der veröffentlichten Meinung ist ja auch eine andere, Interviews werden vom Verein autorisiert, der Manager liest drüber. Die Konsequenz ist doch nur logisch: Am Ende ist alles weichgespült".

Der Weltmeister von 1990, der seit zwei Jahren vergeblich auf ein Engagement als Trainer wartet, hat eine Idealvorstellung vom Spiel seiner Mannschaft: "Ich will das, was viele Kollegen wollen: So spielen wie die Bayern in dieser Saison oder davor der FC Barcelona. Erfolgreich, attraktiv, mit viel Ballbesitz."

"Man macht Kompromisse"

Matthäus weiter: "Aber seien wir doch mal ehrlich: Wie viele Trainer bekommen die Möglichkeit, solche Mannschaften zu trainieren? Also macht man Kompromisse, denkt um, um am Ende vielleicht so nahe wie möglich an das Ideal heranzukommen."

Matthäus erklärte außerdem, dass er sehr gern mit jungen Spielern arbeite. Auf die Frage nach einer Tätigkeit im Jugendbereich des Deutsche Fußball-Bundes entgegnete der Franke: "An mich ist niemand vom Verband herangetreten. Angehört hätte ich mir eine Anfrage ganz sicher. Ob ich es dann gemacht hätte, ist eine andere Frage. Es kommt ja auch auf die aktuell Verantwortlichen beim Verband an, auf die Planungen und Kompetenzen. Es ist aber kein Problem, dass niemand auf die Idee gekommen ist. Derzeit macht mir mein Leben viel Spaß, das ist wichtiger als ein Trainerjob."

Lothar Matthäus im Steckbrief

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