"Wir können nicht alle Vorgänge nur durch die deutsche Brille sehen. In den meisten europäischen Ländern haben Freundschaftsspiele ihren Wert verloren. Da sind wir zusammen mit den Holländern und Engländern die große Ausnahme", sagte der 63-Jährige der Bild am Sonntag und reagierte damit auf die Gedankenspiele der UEFA, eine Nations League für Auswahlteams einzuführen.
Dies hatte zu Kritik von deutscher Seite geführt. Man sei mit den führenden Verbänden "im engen Austausch", sagte der ehemalige DFB-Generalsekretär, "sie haben bei der Nations League ähnliche Fragen wie wir. Wird der Modus mit Auf- und Abstieg verstanden, akzeptieren das die Fans?"
Begeistert von Zentralvermarktung
Misstrauen sei aber fehl am Platze. Niersbach: "Karl-Heinz Rummenigge (Chef der europäischen Klubvereinigung ECA und von Bayern München, d.Red.) kennt den Stand der Diskussion ebenso wie Reinhard Rauball (Liga-Präsident) und Christian Seifert (DFL-Chef). Für sie ist wichtig, dass es keine weiteren Länderspiel-Termine gibt." Es gebe keine Mehrbelastung für die Spieler durch einen weiteren Wettbewerb, so der DFB-Chef. Laut Niersbach hat die Anzahl der Länderspiele in den letzten Jahren nicht zugenommen.
Begeistert ist der DFB-Präsident vom Ergebnis der Zentralvermarktung der EM-Qualifikationsspiele: "Wir waren zunächst dagegen, aus Gründen der Solidarität haben wir dann zugestimmt. Es war eine grandiose Leistung der UEFA. Sie steigerte die TV-Einnahmen von knapp 650 Millionen auf knapp über eine Milliarde Euro für den Zeitraum 2014 bis 2018. Jeder einzelne Verband bekommt jetzt mehr Geld."
Die DFB-Auswahl im Überblick