Die Jungs wollen mehr! Keine drei Wochen nach dem WM-Triumph der Fußball-Nationalmannschaft spielen die deutschen U19-Junioren in Ungarn um ihr ganz persönliches Sommermärchen. Nach dem 4:0 (2:0) im Halbfinale der Nachwuchs-EM gegen Österreich wartet am Donnerstag Portugal - und die ganze Bundesliga schaut höchst interessiert zu.
"Ich drücke alle Daumen. Das sind genau die Zeichen, die wir brauchen", sagte Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer: "Wir müssen auch nach der WM für Nachhaltigkeit sorgen. Ich schaue sehr, sehr genau auf dieses Turnier. Dass über den guten Nachwuchs dann in der Spitze Top-Leute vorhanden sind, und wir erfolgreich sind - das wäre eine große Geschichte."
Spätestens seit Montagabend spricht vieles dafür. Die Nachwuchskicker von Trainer Marcus Sorg überzeugten gegen den Nachbarn auf ganzer Linie. Der Coach, der weiterhin als neuer Co-Trainer für Bundestrainer Joachim Löw im Gespräch ist, sprach danach vom ganz großen Ziel. "Jetzt wollen wir auch den zweiten Pokal in diesem Sommer nach Deutschland holen", sagte er mit Blick auf die Partie in Budapest. Die Mannschaft habe "gezeigt, welch große Qualität in ihr steckt, und dass man für harte Arbeit belohnt wird".
Sorg bedankt sich bei Klubs
Für die Jung-Profis wie Davie Selke (19/Werder Bremen), mittlerweile sechsfacher Turnier-Torschütze, Marc Stendera (18/Eintracht Frankfurt), Marc-Oliver Kempf (19/SC Freiburg) oder Hany Mukhtar (19/Hertha BSC) könnte sich das schon in der kommenden Saison auch in den heimischen Klub auszahlen, längst ist es "In" dem Nachwuchs frühzeitig Einsatzzeiten zu verschaffen. Schalkes Max Meyer (18) durfte deshalb gar nicht mehr mitfahren - zu groß ist seine Verantwortung im Team der Königsblauen.
"Dass die Jungen nachdrängen, etwas Schöneres kann es ja gar nicht geben. Ich hoffe, dass sie das Turnier gewinnen", sagte der frühere DFB-Sportdirektor Sammer: "Der Deutsche Fußball-Bund ist perfekt aufgestellt, auch mit Hansi Flick als Sportdirektor (ab 1. September, d. Red), er kennt alle Abläufe." Sorg bedankte sich derweil bei den Bundesliga-Klubs. Die Spieler können hier nur ihre Leistung bringen, wenn der Verein das unterstützt", sagte er: "Sonst würde der Spieler seine Gedanken nicht komplett hier haben."
"Ein geiles Gefühl"
Im Halbfinale voll da waren die Torschützen Selke (20.), Stendera (30.), Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali (58.) und Mukhtar (68.), Österreich fand im Ferenc-Szusza-Stadion keine Mittel gegen die starke deutsche Offensive. "Es ist ein geiles Gefühl, wir sind im Finale", sagte Mukhtar: "Das wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen." Für Kempf war der dritte Finaleinzug nach 2002 und dem Titelgewinn 2008 einfach "überragend".
Die Portugiesen setzten sich 4:3 im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Serbien durch. Zuvor war in 120 Minuten kein Treffer gefallen.
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