An diesem historischen Abend im Estadio Minerao verdichtete sich die deutsche Dominanz über konsternierte Gastgeber zwischen den Spielminuten 23 und 29. Die Löw-Elf erzielte in sechs Minuten sagenhafte vier Tore. "Erklären kann man das nicht. Wir haben in diesen Minuten jeden Pass richtig gespielt", so Hummels nach dem Spiel.
"Wie wir vor den Toren den Ball nochmal quergelegt haben - Chapeau vor den Jungs, darauf kommen nicht viele. Wir haben die Fehler hervorragend ausgenutzt und gut gepresst.", so der 25-Jährige, der den Weg ins Halbfinale zuvor mit seinem Siegtreffer beim 1:0-Erfolg über Frankreich im Viertelfinale geebnet hatte.
Diesmal wurde es keine Zitterpartie - im Gegenteil. Mit sieben Gegentoren wurde der fünffache Weltmeister Brasilien noch nie bei einer WM-Endrunde abgefertigt. Damit steigt Deutschland automatisch zum heißesten Anwärter auf den Titel auf. Hummels aber warnte vor allzu sorgloser Akzeptanz der Favoritenrolle: "Das sehen wir Spieler nicht so und ist auch nicht relevant."
>Hummels' Verletzung "ist keine Kleinigkeit"
"Ganz so gut laufen wie heute wird es nicht, wir werden hart kämpfen müssen", mahnte der Dortmunder zu seriöser Arbeit vor dem Endspiel. Ob er in dieses im Vollbesitz seiner Kräfte gehen oder überhaupt auflaufen kann, ist indes nach seiner Auswechslung zur Halbzeit wegen einer Sehnenreizung in der Kniekehle zumindest fraglich.
"Das ist keine Kleinigkeit", so Hummels, "aber mit etwas Glück ist es etwas, was mich nicht weiter beeindrucken wird". Er habe die gereizte Sehne "schon die letzte Tage gemerkt, bis gestern zum Abschlusstraining ging es eigentlich. Es ging dann auch im Spiel, mit der Zeit wurde es aber schlechter, und dann habe ich auch selbst die Entscheidung getroffen."
"Bevor ich in etwas ganz Schlimmes reinlaufe oder ein dummer Zweikampf passiert, bleibe ich draußen. Bei 0:0 hätte ich mich mit einer Schmerztablette durchgebissen", so Hummels, für den Per Mertesacker in den zweiten 45 Minuten die Rolle neben Jerome Boateng im Defensivzentrum ausfüllte.