15. November 2013. Es läuft die 66. Minute im San Siro zwischen Italien und Deutschland, da passiert es. Khedira foult Andrea Pirlo - und reißt sich dabei das Kreuzband. Von da an läuft der Countdown für den Mittelfeldspieler, 208 Tage sind es noch bis zur WM in Brasilien.
"Ich habe vom ersten Tag an alles daran gesetzt, zu arbeiten", blickte Khedira nun im "Nike"-Interview auf die unmittelbare Zeit nach der folgenschweren Verletzung zurück. Die Devise des Ex-Stuttgarters: "Nicht jammern, sondern die tägliche professionelle Arbeit angehen."
"Der Körper entscheidet"
"Ich war immer positiv gestimmt, aber da gab es eine Phase kurz vor Weihnachten, wo ich es einfach übertrieben habe", so der 27-Jährige über seine Reha. "Übertreibe es nicht, erzwinge es nicht, sondern der Körper entscheidet", habe er sich danach auf die Fahnen geschrieben.
Der Körper entschied - zugunsten des Real-Profis, der in Rekordzeit im Mai auf den Platz zurückkehrte und eine Stunde im Champions-League-Finale mitwirkte. Bei der triumphalen WM gehörte er zu den Stammkräften, steuerte bei der 7:1-Demontage Brasiliens ein Tor und eine Vorlage bei. Doch ausgerechnet vor dem Finale streikte der Muskel.
"Die Entscheidung zu sagen: nein, ich spiele nicht - das war unheimlich schwer", so Khedira, der freiwillig auf seinen Einsatz verzichtete. "Ich glaube, da muss auch der Teamgedanke zählen und ich würde, wenn es zehnmal nochmal vorkommt, zehnmal genauso entscheiden. Das Team und der Pokal sind das wichtigste - nicht ich."
Sami Khedira im Steckbrief