"Wenn er die Bezüge aus verbandspolitischen Gründen nicht offen legen will, dann ist das eben so. Fakt ist: In diesem Fall mangelt es an Transparenz. Man kann sie nicht nur bei anderen einfordern", sagte Scala der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Scala greift damit die Diskussion um die Bezüge von DFB-Präsident Niersbach auf. Dessen Vorgänger Theo Zwanziger hatte in einem FAZ-Interview die Regelung der Rentenvereinbarung Niersbachs bei dessen Wechsel vom hauptamtlichen DFB-Generalsekretär zum ehrenamtlichen Präsidenten in Frage gestellt und bei der FIFA-Ethikkommission eine Untersuchung gegen den DFB-Chef in Gang gesetzt. "Man hätte ohne Not die frühzeitig zugesprochene Rente offenlegen können. So hat man die Öffentlichkeit getäuscht", sagte Scala.
DFB wehrt sich
Der DFB reagierte verwundert und verärgert auf Scalas Aussagen. "Es ist schon sehr befremdlich, dass sich hier jemand in dieser populistischen Art und Weise äußert, der den Sachverhalt offenbar gar nicht kennt", erklärte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker: "Den absurden Vorwurf der Täuschung weisen wir auf das Schärfste zurück, schließlich hat der DFB die Regelung bereits im Februar 2012 noch vor der Wahl des Präsidenten öffentlich gemacht und seitdem immer wieder dargelegt."
Er hält es zudem für verkehrt, dass die Position des DFB-Präsidenten beim weltgrößten Einzelsportverband der Welt immer noch ein Ehren- und kein Hauptamt ist: "Dass Personen mit einer solchen Machtposition nur mit einer Aufwandsentschädigung vergütet werden, halte ich für falsch. Damit ist immer auch ein Risiko der Bestechlichkeit verbunden."
Scala fordert in diesem Zusammenhang die Offenlegung aller Gehälter von Spitzenfunktionären. Dies gelte für die FIFA, aber auch für die Kontinental- und Nationalverbände: "Das ist heute Best Practice und ein wichtiger Hygienefaktor auch für die Reputation der FIFA."