Raus! Deutschland verliert Elfer-Drama

Von Falk Landahl
Die Enttäuschung nach dem Viertelfinal-Aus wiegt beim DFB-Team schwer
© getty

Mit einer knappen 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Mali verpasst der Nachwuchs des DFB das Halbfinale bei der WM in Neuseeland. Julian Brandt erzielte in der ersten Halbzeit die Führung für Deutschland, die durch Souleymane Coulibaly im zweiten Durchgang ausgeglichen wurde. Im Elfmeterschießen verschoss Niklas Stark den entscheidenden Elfmeter.

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Mali - Deutschland 4:3 i.E. (0:1, 1:1, 1:1)

Deutschland: Schwäbe - Akpoguma, Stark, Kempf, Bauer - Prömel, Weigl - Öztunali, Stendera (10. Dudziak, /107. Lohkemper), Brandt - Mukhtar (91. Steinmann)

Tore: 0:1 Brandt (38.), 1:1 Coulibaly (58.)

Elfmeterschießen: 1:0 M. Traore, 1:1 Akpoguma, 2:1 Guindo, 2:2 Öztunali, 3:2 Kone, 3:3 Steinmann, A. Traore verschießt, Brandt verschießt, 4:3 Samassekou, Stark verschießt

Bes. Vorkommnisse: Mukhtar verschießt Foulelfmeter (55.)

Reaktionen:

Frank Wormuth (Coach DFB-Team): "Aktuell ist das noch sehr bitter für uns, aber nach ein paar Tagen Abstand werden wir auch die positiven Lehren aus der WM ziehen können. Die Entscheidung ist im Elfmeterschießen gefallen. Hier hat uns einfach das nötige Glück gefehlt. Es war sicher nicht hilfreich, dass unser Spielmacher Marc Stendera, der ein super Turnier gespielt hat, nach zehn Minuten vom Feld musste. Wir haben ein hervorragendes Turnier gespielt, einen neuen Torrekord in der Gruppenphase aufgestellt und auch im Viertelfinale ganz klar die Chance gehabt weiterzukommen. Also fällt mein Fazit erst einmal positiv aus. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Sie waren in den letzten beiden Wochen zu einhundert Prozent fokussiert."

Das Viertelfinale im RE-LIVE

Die Freude kannte kein Halten mehr, die gesamte Mannschaft samt Trainerstab rannte in Richtung Djigui Diarra, um den frisch gebackenen Helden zu feiern. Sekunden zuvor hielt er den entscheidenden Elfmeter von Niklas Stark und buchte den Westafrikanern damit das Ticket für das Halbfinale. Für das deutsche Team um Trainer Frank Wormuth blieb nur noch Frust und Trauer über ein Spiel, das man durchaus hätte gewinnen können.

Die Partie begann denkbar schlecht für die DFB-Elf: Nach zehn Minuten setzte es bereits den ersten Schock und Marc Stendera musste ausgewechselt werden, nachdem er zuvor einen Ball aus kurzer Distanz an die Schläfe bekommen hatte. Bei ihm wurde später eine Schädelprellung diagnostiziert.

Danach ging beim deutschen Nachwuchs erstmal nicht viel zusammen, Spielmacher Stendera wurde schmerzlich vermisst - die taktisch disziplinierten und defensivstarken Gegner aus Mali machten dem DFB-Nachwuchs das Leben schwer. Erst ab der 30. Minute fand man langsam den Rhythmus und kam zu ersten Torchancen.

In der 38. Minute war es dann der starke Julian Brandt, der Deutschland durch einen sehenswerten Aufsetzer aus rund 20 Metern in einer engen Partie in Führung brachte. Kurz nach dem Seitenwechsel hatte der Ex-Herthaner Hany Mukhtar die Vorentscheidung auf dem Fuß (55.), nachdem er zuvor selbst den Foulelfmeter herausholte. Malis Torwart Diarra ahnte jedoch die Ecke und parierte den unplatzierten Strafstoß.

Fast im Gegenzug wurde Deutschland kalt erwischt: Nach einem Kone-Freistoß von der linken Seite stand Souleymane Coulibaly völlig frei am kurzen Pfosten und köpfte nicht unverdient zum Ausgleich ein (58.).

Die Partie war bis zum Schluss ausgeglichen, wobei beide Mannschaften noch zu einigen Torchancen kamen. Jedoch konnte sich kein Team entscheidend absetzen und so ging es nach 120 Minuten ins Elfmeterschießen.

Die Players to Watch bei der U20-WM

Kurz vor Schluss musste Julian Weigl auch noch mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden und Deutschland die letzten Minuten in Unterzahl verbringen, da das Wechselkontigent bereits erschöpft war.

Im Elfmeterschießen trafen die ersten sechs Schützen souverän, bis Marvin Schwäbe den unplatzierten Schuss von Traore parierte. Deutschland wähnte sich schon auf der Siegerstraße, aber Brandt und Stark verschossen nacheinander und besiegelten somit das Viertelfinal-Aus bei der U20-WM in Neuseeland.

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