Das DFB-Führungsgremium hat laut einer Verbandsmitteilung am Freitag Dortmund bekräftigt, "mit seinem Präsidenten Wolfgang Niersbach an der Spitze den eingeschlagenen Weg der umfassenden, lückenlosen Aufklärung aller Vorwürfe im Zusammenhang mit der WM 2006 konsequent weiterzuverfolgen".
Der DFB gab außerdem bekannt, dass eine extern eingeschaltete Kanzlei beauftragt wurde, "ihre Prüfung auf die Einbeziehung der FIFA auszuweiten".
Präsidiumsmitglied und Liga-Präsident Reinhard Rauball betonte zwar ausdrücklich das absolute Vertrauen in Niersbach, stellte in der DFB-Mitteilung allerdings die Prioritäten des Verbandes eindeutig klar: "Es ist für den gesamten deutschen Fußball unerlässlich, dass die ganze Wahrheit ans Licht kommt, auch wenn sie zu schmerzhaften Erkenntnissen führen sollte."
Es könnte unangenehm werden
Der Jurist verdeutlichte in Interviews nach der gut dreistündigen Sitzung in einem Dortmunder Hotel seinen Anspruch auf Klarheit: "Nichts ist schlimmer, als dass ein Eindruck bleibt, dass etwas unter den Teppich gekehrt werden soll. Dann nehmen wir lieber die Wahrheit in Kauf, auch wenn sie schmerzhaft ist. Dass lückenlos aufgeklärt wird, ist das Wichtigste, auch für den Fall, dass es unangenehm wird für die einen oder anderen Personen oder Beteiligten."
Niersbach war nach seinen unzureichenden Erklärungen vom vergangenen Donnerstag zur WM-Affäre um die Millionen-Zahlungen des früheren adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus und des WM-Organisationskomitees an den Weltverband FIFA weiter unter Druck geraten. Bereits zuvor hatten Präsidenten mehrerer Landesverbände Kritik am Krisenmanagement des DFB-Chefs geübt.