Das erklärte Zwanzigers Anwalt Hans-Jörg Metz in der Bild-Zeitung. "Keinesfalls ist damit, nicht einmal ansatzweise, behauptet, das Geld befinde sich bei Beckenbauer", sagte Metz.
Zwanzigers Empfehlung in einem Brief an den DFB vom Wochenanfang hatte am Dienstag für Aufsehen gesorgt. Aus Sicht des 70-Jährigen ist eine Forderung des Verbands gegen Beckenbauer in Höhe von 6,7 Millionen Euro zumindest vorstellbar, weil die ungeklärte Zahlung des WM-Organisationskomitees von 2005 in gleicher Höhe an den Weltverband FIFA nach bisherigen Darstellungen "möglicherweise zu Unrecht" eine persönliche Schuld des früheren Rekordnationalspielers getilgt habe. Entsprechend wäre Beckenbauer ebenfalls zu Unrecht der Begünstigte der Überweisung.
Beckenbauer unterschrieb 2002 Schuldschein
Beckenbauer hat eigenen Angaben zufolge 2002 beim früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus einen Schuldschein über 6,7 Millionen Euro unterschrieben. Der Franzose soll demnach dem WM-OK die Summe für eine angeblich von der FIFA geforderte Zahlung vorgeschossen haben, um einen späteren FIFA-Zuschuss für die WM-Macher über 170 Millionen Euro abzusichern. Erst 2004 jedoch soll Beckenbauer seine OK-Kollegen über den Schuldschein informiert haben. Das Gremium hat sich danach 2005 offenbar dazu entschlossen, Beckenbauers Schulden bei Dreyfus durch die als "Kulturprogramm-Beitrag" verschleierte Zahlung zu tilgen.
Für die mutmaßliche Dreyfus-Zahlung von 2002 existieren außer Beckenbauers Angaben keine Belege. Die FIFA bestreitet für ihre Konten Zahlungseingänge des Franzosen in der betreffenden Höhe. Der momentan suspendierte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter dementierte außerdem die Darstellung, mit Beckenbauer vorbehaltlich eines weiteren Gespräches des "Kaisers" mit der FIFA-Finanzkommission den 170-Millionen-Zuschuss ausgehandelt zu haben. Auch sind bislang noch keine Nachweise für Beckenbauers Schuldschein bekannt.