"Stehen in der Verantwortung"

SID
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© getty

Der DFB hat die umstrittene Vergabe von Tickets für deutsche Spiele bei der EM 2016 in Frankreich verteidigt. Nationalmannschafts-Sprecher Jens Grittner stellt die Sicherheitsthematik in den Vordergrund.

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"Gerade als deutscher Verband mit unserer Vorgeschichte und vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage würde man uns doch zurecht vorwerfen, wenn wir beim Thema Sicherheit nicht alle Möglichkeiten, die wir haben, ausschöpfen würden", sagte Nationalmannschafts-Sprecher Jens Grittner dem SID: "Da stehen wir in der Verantwortung, und der Fan Club bietet uns dafür gute Voraussetzungen."

Dass somit ausgerechnet die Tickets in der wichtigen zweiten Verkaufsphase nur an Mitglieder des Fan Clubs Nationalmannschaft gehen, "mag der eine oder andere als restriktiv empfinden", sagte Grittner: "Einen gerechten und für jedermann zufriedenstellenden Verteilungsmodus zu finden, ist schwierig. Denn die Nachfrage übersteigt nun mal bei weitem das Angebot."

Für die Entscheidung gebe es zwei Argumente: "Zum einen können wir so ausschließen, dass unter den Bestellern welche mit Stadionverbot sind. Und zweitens wollen wir denjenigen, die ständig bei Auswärtsfahrten dabei sind und die Stimmung machen, eine Art Treuebonus zukommen lassen", erklärte Grittner. Dennoch gehe es "hier keineswegs um eine PR-Maßnahme oder Akquise-Aktion für den Fan Club. Das wäre schlichtweg eine unzutreffende Interpretation."

Die Gruppen für die EM werden am Samstag in Paris ausgelost. Bereits vor den feststehenden Paarungen wurden im Sommer 125.000 Tickets nach Deutschland frei verkauft. In einer dritten werden mögliche Kartenrückläufer angeboten, über das Verfahren in diesem Fall ist noch nicht entschieden.

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