"Dem stimme ich als Vertreter des DFB nicht zu, das heiße ich nicht gut. Das bläht alles noch weiter auf. Wie es jetzt ist, ist es gut", sagte Bierhoff bei einer Podiumsdiskussion des Bundesligisten FSV Mainz 05.
Ähnlich äußerte sich Seifert. "Da halte ich gar nichts von. Das sind immer Entscheidungen, die zu Lasten der Ligen gehen. Das ist nicht gut für die Fußballkultur in der ganzen Welt", sagte der DFL-Boss: "Und man darf nicht vergessen, dass die WM mit den europäischen Ligen steht und fällt."
Zuletzt hatte sich bereits die Europäische Klub-Vereinigung ECA unter dem Vorsitz von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge vehement gegen eine Aufstockung ausgesprochen.
"19 Prozent sind nicht viel"
Infantino hatte zuvor seine Idee verteidigt. Es würden nur 19 Prozent der Mitglieder des Weltverbandes teilnehmen, "das ist nicht zu viel", sagte der Schweizer: "Wir würden acht weiteren Ländern die Möglichkeit geben teilzunehmen, aber vielen weiteren die Chance, davon zu träumen."
Grundsätzlich plädieren Seifert und Bierhoff allerdings dafür, dem neuen Boss des skandalgeplagten Weltverbandes zunächst einmal Vertrauen zu schenken. "Man muss ihm die Chance geben, dass er die Dinge angeht. Ich könnte mir vorstellen, dass er bei den Strukturen etwas bewegen kann", sagte Bierhoff: "Ich hoffe, dass er es schafft, die FIFA dahin zu führen, dass der Fußball wieder die Hauptrolle spielt."
Auch Seifert baut auf Infantino und die verabschiedeten Reformen. "Die FIFA-Reform war sicherlich überfällig. Intransparenz bei Entscheidungen passt nicht mehr in die Zeit", äußerte der DFL-Boss: "Infantino ist tatsächlich ein sehr guter Moderator. Man kann bei der FIFA nicht seine Linie durchziehen, das ist eine Ansammlung von Kompromissen."