Zusammen mit Ligapräsident Reinhard Rauball hatte Koch den DFB nach dem Rücktritt von Wolfgang Niersbach geführt, über das Verhältnis zu Rauball als Vertreter der Profis sagte Koch: "Wir haben sicherlich in einzelnen Sachfragen auch unterschiedliche Meinungen."
Entscheidend wird für den 57-jährigen Koch in Zukunft daher sein, dass der neue Präsident die unterschiedlichen Lager verbindet. "Den DFB zu führen, ist ein bisschen vergleichbar mit der Bundesregierung", sagte Koch: "Es sind einfach viele Kräfte beteiligt, die zusammengeführt werden müssen. Wenn man das gut macht, dann dient es dem Wohl des Fußballs."
Kein "Blattersches System"
Dass der frühere Schatzmeister Grindel, den die mächtigen Landesfürsten ohne Absprache mit der Liga zum Kandidaten auserkoren hatten, diese Aufgabe bewerkstelligen wird, steht für Koch außer Frage. "Er ist jetzt immerhin schon seit zweieinhalb Jahren in der absoluten Top-Ebene des DFB tätig. Er ist als Schatzmeister nach außen bislang nicht so in Erscheinung getreten, aber hat stark nach innen gewirkt", sagte Koch.
Grindel wird am Freitag auf dem Außerordentlichen Bundestag in Frankfurt am Main zunächst bis zum nächsten Ordentlichen Bundestag am 3. und 4. November in Erfurt gewählt. Koch hofft, dass er "gesund und erfolgreich dieses Amt viele Jahre ausübt" - Befürchtungen, Grindel könne zu viel Macht erlangen, hat Koch dabei nicht.
"Da wir gemeinsam einen DFB anstreben, der pluralistisch und transparent aufgestellt ist, gehe ich nicht davon aus, dass Herr Grindel ein Blattersches System installieren möchte", sagte Koch.