Müller kritisiert EM-Modus

SID
Thomas Müller will in der bestmöglichen Verfassung in das Turnier gehen
© getty

Thomas Müller hat kurz vor dem Turnierstart in Frankreich den neuen EM-Modus kritisiert. "Sogar die vier besten Gruppendritten kommen weiter. Ich bin über diesen Modus nicht ganz glücklich", sagte der 26 Jahre alte Torjäger der Bild am Sonntag.

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Aus Sicht der Zuschauer sei die Aufstockung auf 24 Teams nachvollziehbar, für den sportlichen Stellenwert sei diese Aufblähung mit dann insgesamt 51 Spielen aber nicht sinnvoll: "Ja, du hast ein Spiel mehr. Als Fan würde ich mich auch freuen, wenn's noch mal ein Spiel mehr gibt zum Anschauen bei schönem Wetter mit einer schönen Grillwurst. Aber für den Wettbewerb an sich ist es vielleicht nicht unbedingt von Vorteil."

Müller weiß aber auch das Geschäft Fußball richtig einzuschätzen: "Man muss sich ja auch immer vor Augen führen, wir sind in der Unterhaltungsbranche, der Fußball als Business lebt davon, dass wir die Leute unterhalten."

Nichtsdestotrotz wolle Deutschland zwei Jahre nach dem WM-Triumph in Brasilien bei der EURO (10. Juni bis 10. Juli) den Titel in Angriff nehmen. "Jedenfalls ist es für uns als Mannschaft auch überhaupt nicht das Problem, dass wir jetzt satt wären oder so. Natürlich sind wir Weltmeister, aber erstens hat das mit dem Turnier Europameisterschaft nichts zu tun. Die EM ist für alle ein riesiger Anreiz."

"Brauche keine Binde"

Der Bayern-Profi hat neben Deutschland aber auch noch andere Teams auf dem Zettel: "Es ist nicht so, dass wir der einzige Favorit sind. Es haben andere Mannschaften in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass sie sich gut entwickelt haben. Ob das jetzt die Franzosen sind mit einigen wirklich guten jungen Spielern oder die Engländer."

Müller geht davon aus, dass die deutsche Mannschaft in Frankreich auch auf die Diensts ihres lange verletzten Kapitäns Bastian Schweinsteiger zurückgreifen kann. "Er ist ja auch schon mit Ball unterwegs, hat in den letzten Wochen hart für sein Comeback gearbeitet. Ich sehe für Bastian keine unüberwindbaren Hindernisse fürs Turnier."

Sollte es für seinen ehemaligen Teamkollegen von Bayern München - "Für unser Mannschaftsgefüge ist er enorm wichtig" - nicht reichen, würde Müller sich nicht nach der Kapitänsbinde reißen: "Ich will Spaß haben, erfolgreich sein und meinem Team mehr geben, als nur ein Tor zu schießen. Sondern sicher auch eine Rolle einnehmen, die den Jungs auf und neben dem Platz hilft. Dazu brauche ich keine Binde. Ich habe noch nie eine Binde gebraucht, um meine Rolle zu finden."

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