"Quali nicht auf unserem Niveau"

Von SPOX
Für Joachim Löw und das DFB-Team heißt die Auftakthürde Ukraine
© getty

Eine Woche vor Beginn der Europameisterschaft in Frankreich (So., 21 Uhr im LIVETICKER) warnt Bundestrainer Joachim Löw vor verlorengegangenen Elementen im deutschen Spiel und erinnert warnend an die Qualifikation. Für die rechte Abwehrseite schweben dem Coach drei Lösungsansätze vor, die Nominierung von Andre Schürrle, Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger verteidigt er.

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"Wir sind eine Mannschaft, die sich in den vergangenen zwei Jahren sehr stark auf ihre fußballerischen und spielerischen Fähigkeiten verlassen hat", sagte Löw dem kicker. "Wir müssen aber andere Elemente, die wir schon mal hatten, wieder mehr einfließen lassen und zeigen."

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So habe der Bundestrainer zum Beispiel "kämpferischen Elemente, die Organisation und defensives Denken und Verhalten" seit dem WM-Triumph vermisst. "In dieser Hinsicht sind wir noch nicht da, wo wir während des Turnieres 2014 waren." Der Mannschaft sei diesbezüglich klar mitgeteilt worden, "dass wir die Qualifikation nicht auf unserem Qualitäts-Niveau geschafft haben".

Integration wichtig - in Fußball und Gesellschaft

Dennoch genieße Löw den hohen Respekt für das DFB-Team seit dem WM-Gewinn von Brasilien. "Überall auf der Welt", so Löw, gebe man ihm zu verstehen, "dass die Mannschaft nicht nur fußballerisch überzeugend war, sondern einen guten Teamgeist und Charakter hatte".

Außerdem, betonte der Bundestrainer ausdrücklich, sei es wie in der Gesellschaft auch im Nationalteam wichtig, "dass die Integration bei uns so gut funktioniert. Wir haben viele Spieler mit Migrationshintergrund, die Identifikationsfiguren und Vorbilder für unsere Jugend sind. Das ist auch eine Sache, die ich häufig höre, wenn ich im Ausland bin".

Lahm-Nachfolger: Kimmich, Höwedes, Can?

In Sachen Personal habe Löw einen "Masterplan, was technisch-taktische Inhalte betrifft", für den situativ die passenden Spieler ausgewählt werden würden. So stellt der Bundestrainer auf der Problemstelle auf der rechten Defensivseite gleich drei Spielern Einsätze in Aussicht: "Kimmich, Höwedes, Can - das sind drei Spieler, die auf unterschiedlichen Positionen spielen können, das macht sie auch so wertvoll."

Vor allem Kimmich werde er "im Training immer mal wieder rechts spielen lassen, weil ich das Gefühl habe, dass er das ganz gut kann, auch wenn er im Verein auf der Sechs oder Innenverteidiger spielt".

Die Nominierungen der umstrittenen Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Andre Schürrle erklärte Löw mit Kriterien abseits der reinen Leistungsfähigkeit. "Ich muss eine Einschätzung vornehmen, was die Mannschaft braucht, welche Spielertypen, welche Zusammensetzung", so der Bundestrainer. "Es gibt auch den Aspekt: Wer hat die Charaktereigenschaften, die man bei einem Turnier auf engem Raum braucht, wie Disziplin, Hartnäckigkeit, Ausdauer, Toleranz - auch Frusttoleranz, wenn man nicht spielt."

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