"Am Mikrofon ist es immer leicht, so etwas zu bewerten oder zu zerreden. Da sollte man sich ruhig ein wenig zurücknehmen", sagte Vogts dem RND mit Blick auf Scholl, mit dem als Spieler er 1996 Europameister wurde.
Mit welchem System er spielen lasse, sei "die Entscheidung des Trainers, und die muss akzeptiert werden". Das System mit der Dreierkette "hat funktioniert, also muss man Joachim Löw gratulieren - ohne Wenn und Aber".
Derweil nahm ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky seinen Experten Scholl in Schutz. "Mehmet Scholl ist ein hochgeschätzter Kollege und Experte, dessen Aufgabe es ist, seine persönliche Sichtweise zu den Spielen darzulegen. Diese Aufgabe löst er hervorragend, indem er mit seiner unverwechselbaren Art begeistert", sagte Balkausky dem RND.
Scholl ist "die ideale Besetzung"
Emotionen, Meinungsverschiedenheiten und hitzige Debatten gehörten laut Balkausky eben mit dazu. Außerdem würden von allen Seiten Originale und starke Charaktere im Fußball gefordert, "Mehmet Scholl vereint all dies in seiner Persönlichkeit. Damit ist und bleibt er für uns die ideale Besetzung".
Scholl hatte DFB-Chefscout Urs Siegenthaler "und Konsorten" als Fehler-Einflüsterer bei Löw ausgemacht und vor fast 30 Millionen TV-Zuschauern darüber geschimpft, dass dieser Löw falsche Tipps - wie eben die Umstellung auf eine Dreierkette gegen Italien im EM-Viertelfinale - gebe. "Der Herr Siegenthaler möge bitte seinen Job machen, morgens liegen bleiben, die anderen zum Training gehen lassen und nicht mit irgendwelchen Ideen kommen", hatte Scholl gesagt.
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